Di, 28.10.2014Göttinger Mediziner: Alzheimer lässt sich durch neue Methoden früher erkennen

Göttingen (epd). Demenzkrankheiten wie Alzheimer könnten nach Angaben des Göttinger Medizin-Professors Jens Wiltfang durch neue diagnostische Methoden künftig früher erkannt und therapiert werden als bislang. So sei es jetzt möglich, im Nervenwasser und über bildgebende Verfahren diejenigen Eiweißkörper nachzuweisen, die sich schon viele Jahre vor Demenzbeginn im Gehirn ablagerten, sagte Wiltfang am Dienstag. Er ist Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Göttingen.

Alzheimer sei schon mehr als zehn Jahre im Gehirn aktiv und schädige Nervenzellen, bevor die ersten Anzeichen für Demenz wie Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen klinisch feststellbar seien, sagte Wiltfang. Mit Hilfe der sogenannten Demenzbiomarker sei es nun möglich, von Alzheimer bedrohte Patienten in einem Vorstadium zu erkennen, in dem es schon Gedächtnisstörungen gebe, die Erkrankung aber noch nicht komplett ausgebrochen sei. Mit den so gewonnenen Erkenntnissen könnten nun neue krankheitsverzögernde und vorbeugende Therapieansätze direkt am Patienten untersucht werden.

Zurzeit gibt es lediglich Medikamente, welche die Symptome der Alzheimer-Demenz mildern, den Krankheitsverlauf jedoch nicht verzögern. Von Alzheimer sind vor allem ältere Menschen betroffen - im Schnitt entwickelt jeder Dritte über 90 Jahren diese Demenz. In Deutschland leiden rund 1,3 Millionen Bürger unter Alzheimer.

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