Mi, 05.02.2014Gewalt in Liebesbeziehungen von Jugendlichen weit verbreitet

Hannover (epd). Jugendliche erleben in ihren ersten Liebesbeziehungen häufig Gewalt. Nach einer Studie der Hochschule Fulda von 2013 haben fast 66 Prozent der Mädchen und 60 Prozent der Jungen mindestens eine Form von Gewalt in einer Partnerschaft erlitten. Die Folgen seien nicht nur äußerliche Verletzungen wie Prellungen oder Verstauchungen, sagte die Leiterin der Studie, Beate Blättner, am Mittwoch bei einer Tagung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen. Betroffene Jugendliche litten auch häufiger unter Konzentrations- und Lernschwierigkeiten. Die Auswirkungen reichten von Veränderungen im Ess- und Trinkverhalten bis hin zu Suizidgedanken, betonte die Professorin für Gesundheitsförderung.

Auch die Dortmunder Sexualpädagogin Renate Semper sagte, die sexuelle Selbstbestimmung sei für Jugendliche eine große Herausforderung. In der Sexualität gäbe es keine klaren Regelungen mehr darüber, was erlaubt sei und was nicht. Heute werde dies durch eine «Verhandlungsmoral» ermittelt: Beide Partner müssten sich zunächst darüber einigen, wie sie Sexualität gestalten wollten. Dies setzte jedoch voraus, dass Jugendliche auch deutlich sagen könnten, was sie wollten.

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