So, 04.08.2013Gemeinde erlebt nach verheerendem Kirchenbrand Welle der Solidarität

Garbsen/Hannover (epd). Nach dem verheerenden Brand in der evangelischen Willehadi-Kirche in Garbsen bei Hannover erlebt die betroffene Gemeinde laut Regionalbischöfin Ingrid Spieckermann eine Welle der Solidarität. Die Hilfsbereitschaft sei groß, sagte die evangelische Theologin am Sonntag in einem Trauer- und Gedenkgottesdienst. Er wurde in der katholischen Kirche St. Raphael unweit der Brandruine gefeiert.

Die 1969 eingeweihte Kirche war in der Nacht zum Dienstag zusammen mit dem angrenzenden Gemeindehaus komplett ausgebrannt. Der Schaden beläuft sich auf rund eine Million Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung und schließt einen technischen Defekt als Ursache aus. Die Kirche steht im Garbsener Stadtteil Auf der Horst, der dicht besiedelt ist und als sozialer Brennpunkt gilt.

Obwohl den Menschen nach der Brandstiftung an dem Gotteshaus der Atem stocke, habe die Zerstörung nicht das letzte Wort, sagte Spiekermann in ihrer Predigt. «Und auch nicht Hass, von keiner Seite.» Als ein Beispiel der Solidarität nannte sie die katholische Gemeinde, die ihre Kirche für den Gottesdienst zur Verfügung stellte. Darüber hinaus veranstalten Sportvereine Benefizspiele, Muslime halten Mahnwache, Menschen sammeln Geld für den Wiederaufbau.

Spiekermann appellierte, jetzt nicht zur Tagesordnung zurückzukehren, sondern die Probleme im Stadtteil etwa mit Drogen und Gewalt verstärkt anzugehen und in ein soziales Gleichgewicht zu investieren. Wer das Feuer gelegt hat, ist weiterhin unklar. Versicherung und Stadt haben eine Belohnung von insgesamt 15 000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen.


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