Mi, 03.10.2012Gedenkstätte Deutsche Teilung erinnert an Zwangsumsiedlungen

Helmstedt/Marienborn (epd). Am Tag der deutschen Einheit ist an der früheren Grenzübergangsstelle Marienborn bei Helmstedt an den Grenzausbau und die ersten Zwangsumsiedlungen vor 60 Jahren in der DDR erinnert worden. An dem inzwischen 20. Ökumenischen Bittgottesdienst auf dem Gelände der Gedenkstätte Deutsche Teilung an der Grenze von Niedersachsen zu Sachsen-Anhalt nahmen nach Veranstalter-Angaben rund 500 Besucher teil. Eingeladen hatte dazu unter anderem ein kirchlicher Arbeitskreis von Katholiken und Protestanten.

Der Gottesdienst stand unter dem Motto «In Grenzen leben». Die Predigt hielt der evangelische Pfarrer Michael Schwarzkopf aus Frauenwald bei Suhl in Südthüringen, der in der DDR-Oppositionsbewegung unter anderem in der Region Magdeburg aktiv war. Im Anschluss standen neben Sonderführungen ein Streetball-Turnier auf dem Programm. Zudem wurde zu einem Gottesdienst in der Klosterkirche von Marienborn und zu einer Prozession zur Marienquelle am Rand des Ortes eingeladen.

Die DDR hatte 1952 per Verordnungen konkrete Schritte zum Abriegeln der Grenze außerhalb Berlins eingeleitet. In der Folge wurden Kontroll- und Schutzstreifen sowie die Sperrzone und Befestigungen errichtet. Zudem ließ das SED-Regime von 1952 an bei Geheimaktionen unter den Tarnnamen «Ungeziefer» und «Kornblume» 11.000 als politisch unzuverlässig eingestufte Menschen zwangsweise in das Landesinnere umsiedeln.

Die Grenzübergangsstelle zwischen Marienborn und Helmstedt war die größte innerhalb Deutschlands. Auf einem Teil des Geländes wurde 1996 die Gedenkstätte mit Ausstellungen, alten Kontrollanlagen und dem Stabsgebäude eingeweiht.


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