Mo, 23.02.2009Friedensinitiativen wollen gemeinsam gegen die NATO demonstrieren

Bremen (epd). Friedensinitiativen aus Deutschland und dem Ausland wollen im Frühjahr gemeinsam gegen die NATO demonstrieren, die im April vor 60 Jahren gegründet wurde. Das nordatlantische Militärbündnis «war und ist ein Hindernis für den Frieden auf der Welt», sagte der kirchliche Friedensbeauftragte Martin Warnecke am Sonnabend bei einer Strategiekonferenz unter dem Dach der bundesweiten «Kooperation für den Frieden» in Bremen. Die zivile Konfliktbearbeitung müsse Vorrang vor Militär und Rüstung bekommen und könne helfen, die NATO zu überwinden. Zu der zweitägigen Konferenz waren etwa 120 Vertreter von Friedensinitiativen aus Deutschland, den USA, Frankreich und Russland in die Hansestadt gekommen. Die NATO-Staaten verantworteten 75 Prozent der weltweiten Rüstungsexporte, kritisierten die Initiatoren des Treffens. Jährlich gebe das Bündnis rund 900 Milliarden Euro für eine permanente Aufrüstung aus und entziehe so der Zivilgesellschaft wichtige Ressourcen. Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion betonte Warnecke, Frieden könne man lernen. Junge Menschen sollten nicht mehr als Soldaten ausgebildet werden, sondern als Friedensfachkräfte. Warnecke ist Friedensbeauftragter der Bremischen Evangelischen Kirche. Die Friedensbewegung müsse sich künftig auf ein gemeinsames leitendes Ziel einigen, forderte die langjährige Sprecherin der «Kooperation für den Frieden», Renate Wanie. Dieses könne der Einsatz für zivile Konfliktbearbeitung sein. Die Friedenbewegung sei derzeit zersplittert und öffentlich nicht wirksam, kritisierte die Aktivistin der süddeutschen «Werkstatt für Gewaltfreie Aktion». Zum Festakt anlässlich des 60-jährigen Bestehens der NATO ist am 4. April in Straßburg eine Demonstration geplant, zu der in Bremen aufgerufen wurde. Das langfristige Ziel zur Überwindung der NATO beginne mit einem ersten Schritt, sagte Reiner Braun von der Internationalen Organisation der Juristen gegen Atomwaffen IALANA.
Dieser erste Schritt könne die Demonstration in Straßburg sein. Die «Kooperation für den Frieden» entstand vor sechs Jahren auf Initiative von Friedensorganisationen aus ganz Deutschland in Hannover. Der Zusammenschluss will durch gemeinsame Kampagnen die öffentliche Wirksamkeit der Friedensbewegung erhöhen.

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