Mi, 17.09.2014Fernseh-Talkshow «Tacheles» verabschiedet sich aus Hannover

Hannover (epd). Die Fernseh-Talkshow «Tacheles» wird am Donnerstag zum letzten Mal in der evangelischen Marktkirche in Hannover aufgezeichnet. Die seit 15 Jahren laufende Reihe gehe jetzt zu Ende, sagte ihr Mitbegründer und Redaktionsleiter Thomas Hestermann dem epd. Zwar suchten der Sender «Phoenix» und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nach einem neuen Format. Als öffentliches Streitgespräch vor Publikum aus einer der größten Kirchen Norddeutschlands werde es «Tacheles» aber nicht mehr geben.

Die Talkshow stellte seit 1999 bis zu sechsmal im Jahr ethische Themen zur Diskussion: ob Flüchtlinge, Krieg oder Organspende. Stets waren Bischöfe oder andere hohe Vertreter der evangelischen Kirche dabei und stritten mit Politikern und Menschen aus dem gesellschaftlichen Leben. Besonders oft kam die frühere hannoversche Bischöfin Margot Käßmann. Auch Wolfgang Schäuble (CDU), Gregor Gysi (Linke) oder Claudia Roth (Grüne) waren schon zu Gast beim «Talk am roten Tisch», moderiert von Fernsehpastor Jan Dieckmann.

Mit dem Format hat die Sendung immer wieder experimentiert: Von 2006 bis 2009 kam «Tacheles» nicht ständig aus Hannover, sondern aus verschiedenen Städten. Und von 2009 bis 2011 kamen zu jeder Sendung Gäste aus dem Islam in die Marktkirche. Laut Hestermann haben rund 800.000 Fernseh-Zuschauer jeweils eine Folge über die volle Länge gesehen.

Zum Abschluss geht es um das Thema «Sterbehilfe und die Medizin - Dürfen Ärzte töten?». Zu Gast sind der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm aus Bayern, die Juristin und langjährige SPD-Politikerin Ingrid Matthäus-Maier, der Allgemeinmediziner und Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, und der Berliner Arzt und Sterbehelfer Uwe-Christian Arnold.

Die einstündige Sendung wird voraussichtlich am 28. September um Mitternacht und am 5. Oktober um 13 Uhr auf «Phoenix» ausgestrahlt. «Tacheles» wurde veranstaltet von der Evangelischen Kirche im NDR und gemeinsam getragen von der EKD, der hannoverschen Landeskirche und der Klosterkammer Hannover.



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