Di, 04.10.2011Ex-Ministerin würdigt zehn Jahre Netzwerk «Mirjam» für Schwangere in Not

Hannover (epd). Die ehemalige niedersächsische Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) hat die Arbeit des Netzwerks «Mirjam» für Schwangere in Not gewürdigt. Das hannoversche Netzwerk feiert an diesem Donnerstag (6. Oktober) sein zehnjähriges Bestehen.«Es gehört viel Idealismus dazu so ein Projekt zu betreiben», sagte Ross-Luttmann dem epd. Die Juristin und Landtagsabgeordnete ist Schirmherrin des Babykörbchens in ihrer Heimatstadt Rotenburg bei Bremen.

Leider seien die Babykörbchen immer noch umstritten, sagte Ross-Luttmann. Kritiker meinten, dass jedes Kind ein Recht habe, seine natürliche Abstammung zu kennen. «Aber jedes Neugeborene hat auch ein Recht auf Leben und das wiegt für mich schwerer.» Es sei schrecklich, wenn Mütter aus Verzweiflung ihre Kinder töteten.

«Mirjam» wurde 2001 von der damaligen Bischöfin Margot Käßmann und dem Diakonischen Werk der evangelischen Landeskirche gegründet. Es unterhält neben einem Babykörbchen im evangelischen Krankenhaus Friederikenstift Wohn- und Ausbildungsangebote und auch ein Notruf-Telefon für schwangere Frauen.

Anfang 2008 geriet das Netzwerk in die Schlagzeilen, als ein toter Säugling vor dem Babykörbchen gefunden wurde. Nach einem Gutachten soll die Klappe verzogen gewesen sein. Ein halbes Jahr später wurde ein neues, verbessertes Modell in Betrieb genommen.

Die anfängliche Sorge, dass zu viele Mütter ihre Kinder anonym abgeben würden, sei völlig unbegründet, sagte die ehemalige Ministerin. Seit der Gründung von «Mirjam» wurden zehn Kinder in das Babykörbchen gelegt. Vier Mütter hätten ihre Kinder im Nachhinein wieder aufgenommen. Sechs Kinder wachsen in Adoptivfamilien auf.

Zentrale Anlaufstelle für Schwangere in Not ist die Rufnummer 0800/60 500 40. Jährlich werden rund 200 Anruferinnen rund um die Uhr beraten. Derzeitiger Träger von «Mirjam» ist der Landesverein für Innere Mission. Es wird unterstützt von der Landeskirche und der Diakonie.


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