Mi, 19.03.2014Evangelisches Krankenhaus übernimmt katholische Klinik - Arbeitsverhältnisse sollen vorerst «unberührt» bleiben

Göttingen (epd). Auf dem hart umkämpften Krankenhausmarkt in Südniedersachsen hat es eine ungewöhnliche Übernahme gegeben. Das Evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende habe das katholische Krankenhaus Neu-Mariahilf gekauft, teilten Vertreter beider Häuser am Mittwoch mit. Der Gesellschafterwechsel sei nach anderthalbjährigen, intensiven Verhandlungen am 11. März rechtskräftig geworden, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Evangelischen Krankenhauses, der Northeimer Superintendent Heinz Behrends. Bisheriger Träger von Neu-Mariahilf war die katholische Ordensgemeinschaft der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz. Über den Kaufpreis machten die Parteien keine Angaben. Darüber sei Vertraulichkeit vereinbart worden, hieß es. «Wir haben uns das lange überlegt», sagte Behrends. In beiden Häusern passe «einfach ganz viel zusammen». Der Ruf von Neu-Mariahilf sei sehr gut. Das Evangelische Krankenhaus werde dieses Haus «in gutem ökumenischem Geist weiterführen». Die medizinischen Schwerpunkte blieben erhalten und würden noch ausgebaut. Neu-Mariahilf hat sich unter anderem auf Gynäkologie und Geburtshilfe sowie auf Chirurgie und Orthopädie spezialisiert. Der Verkauf der Klinik sei «schweren Herzens erfolgt», sagte Schwester Teresa Slaby vom bisherigen Betreiber. Der Gesellschafterwechsel sei aber die beste Möglichkeit, die Zukunft des Hauses mit seinen 104 Planbetten und 220 Arbeitsplätzen zu sichern. Die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter blieben von dem Verkauf «vorerst unberührt». Das Evangelische Krankenhaus war mit 448 Betten nach der Göttinger Universitätsklinik schon bisher das zweitgrößte Krankenhaus in Südniedersachen. Mehr als 37.000 ambulante und 18.000 stationäre Patienten wurden dort jedes Jahr von etwa 1.100 Beschäftigten versorgt. Im Krankenhaus befinden sich auch eine zentrale Notaufnahme für die Region und ein Hospiz.

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