Do, 08.08.2013Evangelisches Krankenhaus Oldenburg macht Millionen-Verluste

Oldenburg (epd). Das Evangelische Krankenhaus in Oldenburg hat im zweiten Jahr in Folge Verluste in Millionenhöhe erwirtschaftet. Nach einem Minus von 8,6 Millionen Euro im vergangenen Jahr stehe das Krankenhaus auch am Ende dieses Jahres wahrscheinlich mit 4,7 Millionen Euro in den roten Zahlen, gab der kaufmännische Vorstand, Thomas Kempe, am Donnerstag bekannt. Derzeit werde mit Unterstützung des Osnabrücker Unternehmensberaters Armin Sülberg ein Sanierungsplan erarbeitet.

Die Verluste könnten derzeit noch aus dem Vermögen der Krankenhaus-Stiftung aufgefangen werden, sagte der Vorsitzende Aufsichtsrats, Helmut Hartig: «Aber das kann keine Dauerlösung sein.»

Kempe zufolge führt der Vorstand parallel zu den Sanierungsmaßnahmen Gespräche mit den Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund. «Ganz konkret bedeutet dies, dass sicherlich die Jahressonderzahlungen zur Disposition stehen werden.»

Nach Angaben der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft müssen in diesem Jahr rund 70 Prozent aller Krankenhäuser im Land Verluste schreiben. Verantwortlich seien das Abrechnungssystem über Fallpauschalen, die hohen laufenden Kosten der Krankenhäuser und die absehbaren Tarifsteigerungen.

Das Oldenburger Krankenhaus war Ende 2011 bundesweit in die Schlagzeilen gekommen, nachdem ver.di erstmals in der Geschichte der niedersächsischen Diakonie einen Tarifabschluss mit einer kirchlichen Einrichtung erstritten hatte. Zum Aufsichtsrat der Krankenhausstiftung gehören die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Oldenburg, das Diakonisches Werk und der Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.

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