Di, 10.11.2015Evangelische Kirche bedauert rund 275.000 Austritte im Jahr 2014

Bremen (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat im vergangenen Jahr laut eigener Schätzung 275.000 Mitglieder durch Austritte verloren. Diese Zahl nannte der EKD-Finanzchef Thomas Begrich am Dienstag am Rande der Synodentagung in Bremen. Aufgrund der binnenkirchlichen Organisation lägen die exakten Zahlen zu Kirchenaustritten noch nicht vor. Die Austritte schmerzten ihn sehr, da der Trend zuletzt rückläufig gewesen sei, ergänzte der Leiter der Finanzabteilung im EKD-Kirchenamt.

Ähnlich äußerte sich Synodenpräses Irmgard Schwaetzer. Sie kündigte an, dass sich der neu gebildete Zukunftsausschuss des evangelischen Kirchenparlaments des Mitgliederrückgangs annehmen werde. Ende 2013 zählte die EKD in den 20 Landeskirchen rund 22,63 Millionen Mitglieder. Die katholische Kirche verzeichnete im vergangenen Jahr knapp 218.000 Austritte.

Den Anstieg der Austrittszahlen führte Begrich auf die Neuregelung beim Einzug der Kirchensteuer auf Kapitalerträge zurück. Seit Jahresbeginn 2015 werden die Kirchensteuern auf Kapitalerträge automatisch von den Banken an die Finanzämter weitergeleitet. Die Banken hatten ihre Kunden seit Anfang 2014 über die Änderung informiert. Die Kirchensteuer wird erst ab einem Kapitalertrag von jährlich 801 Euro für Ledige und 1.602 Euro für Verheiratete erhoben. Über dieses neue Verfahren habe die Kirche nicht ausreichend «proaktiv» informiert, sagte Begrich.

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