Do, 29.12.2011Evangelische Bischöfe werben für engere Kooperation der Kirchen in Niedersachsen

Wolfenbüttel/Bückeburg (epd). Der scheidende Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Friedrich Weber, hat dafür geworben, die Zusammenarbeit der Kirchen weiter auszubauen. «Noch ist offen, in welchen Bahnen es langfristig weitergeht, aber es ist ein starkes Bewusstsein entstanden, dass wir gemeinsam auftreten müssen», sagte Weber am Donnerstag dem epd. Am 1. Januar wird der braunschweigische Landesbischof turnusgemäß vom hannoverschen Landesbischof Ralf Meister an der Spitze des Rates abgelöst.

Weber zufolge sind viele aktuelle Themen wie Sonntagsschutz, Ökumene oder die Härtefallkommission entscheidend durch die Arbeit der Konföderation vorangebracht worden. Der bisherige Erfolg habe die Notwendigkeit weiterer gemeinsamer Bemühungen deutlich gemacht. Eine vertiefte Zusammenarbeit sei in Teilbereichen erstrebenswert. Eine Fusion der einzelnen Kirchen habe er jedoch nicht angestrebt, betonte Weber.

Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke plädierte für eine Föderation der Kirchen. «Wir sind in so vielen Fällen auf Zusammenarbeit angewiesen, dass wir das sehr positiv bewerten», sagte Manzke. Die bestehende Konföderation könne dabei in verbindlichere Entscheidungswege als zurzeit überführt werden. Das Modell einer Föderation war vom Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich vorgeschlagen worden, der den Beratungsprozess der fünf Kirchen moderiert hatte.

Vorbild für eine Föderation könne die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) sein, sagte Manzke. Hier arbeiteten zehn lutherische Kirchen bundesweit verbindlich zusammen. Die jeweiligen Landeskirchen seien dennoch selbstständig und verfügten über eigene Finanz- und Personalhoheit. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe im nördlichen Landkreis Schaumburg ist mit rund 61.000 Mitgliedern in 22 Gemeinden die flächenmäßig kleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.

Die Landeskirchen von Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer hatten sich 1971 zur Konföderation zusammengeschlossen, um ihre Interessen gegenüber dem Land besser zu vertreten und gemeinsame Aufgaben besser wahrzunehmen.

Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.