Fr, 15.03.2013Erstmals eine Frau an der Spitze des hannoverschen Landeskirchenamtes

Bisheriger Präsident Guntau geht in den Ruhestand

Hannover (epd). Das evangelisch-lutherische Landeskirchenamt in Hannover wird von September an erstmals von einer Frau geleitet. Die Richterin am Oberlandesgericht Celle, Stephanie Springer (45), wird neue Präsidentin und damit Nachfolgerin von Burkhard Guntau, teilte die Landeskirche am Freitag mit. Der Jurist wird an diesem Montag 65 Jahre alt und tritt Ende Mai in den Ruhestand. Guntau leitete seit April 2008 die Verwaltung der mit rund 2,8 Millionen Mitgliedern größten evangelischen Landeskirche in Deutschland.

Springer leitet den Angaben zufolge bisher die Präsidialabteilung II, die für Personalangelegenheiten des richterlichen Dienstes zuständig ist, und befasst sich mit Angelegenheiten des Arzthaftungsrechts. Während ihres Studiums in Hannover hatte sie sich auf Europarecht spezialisiert. Danach war die promovierte Juristin unter anderem Referentin im niedersächsischen Justizministerium und von 2002 bis 2006 in der Landesvertretung bei der Europäischen Union in Brüssel. Springer ist verheiratet und seit 2005 Mitglied der Europakommission des Deutschen Juristinnenbundes.

Auch der bisherige Präsident Burkhard Guntau kam über den Staatsdienst zur Kirche. Nachdem er zunächst als Rechtsanwalt gearbeitet hatte, ging er 1977 in die niedersächsische Justizverwaltung. Richter am Amtsgericht Hannover, Vorsitzender Richter und das Justizministerium waren seine Stationen. Nach der Wiedervereinigung wechselte Guntau zur Justizverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt. Zuletzt war er dort Vizepräsident des Oberverwaltungs- und des Landesverfassungsgerichts.

Dann wurde er Vizepräsident im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover und leitete dort die Rechtsabteilung. Von 1991 bis 2008 gehörte er bereits der hannoverschen Landessynode an. Guntau ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er ist auch Mitglied des Johanniter-Ordens.

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