Mo, 14.04.2014Erste Schritte auf dem Weg zum Zentralabitur - Sechs Bundesländer lassen Abitur-Aufgaben in drei Kernfächern zeitgleich lösen

Dresden/Hannover (epd). Wenn in wenigen Tagen in Sachsen die Abiturprüfungen beginnen, erwartet die Schüler eine wesentliche Neuerung: Erstmals werden sie gemeinsam mit Abiturienten in fünf weiteren Bundesländern einheitliche Aufgaben in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch zu lösen haben. Die Prüfungen dafür finden zeitgleich am 6., 8. und 13. Mai statt. Beteiligt sind die Bundesländer Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein, wie Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) am Montag in Dresden erläuterte.

Kurth sieht in der Annäherung eine «Voraussetzung für mehr Mobilität und vergleichbare Abschlüsse in Deutschland». Seit 2008 gibt es Bestrebungen unter anderem von Sachsen und Bayern, mit einem sogenannten «Südabitur» erste Schritte auf ein Zentralabitur zuzugehen. Im Herbst 2012 hatte sich die Kultusministerkonferenz auf einheitliche Bildungsstandards in der gymnasialen Oberstufe geeinigt. Nach ihnen sollen sich vom kommenden Schuljahr an die Lehrpläne in ganz Deutschland ausrichten.

Man habe sich dabei keinesfalls an den Schwächsten orientiert, betonte die Leiterin des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen an der Humboldt-Universität Berlin, Petra Stanat. Das Institut hatte die Standards im Auftrag der Kultusministerkonferenz erarbeitet. Das Institut stellt außerdem Pools vergleichbarer Lern- und Prüfungsaufgaben zur Verfügung. Sie sollen ab 2017 verbindlich werden.

In diesem Jahr wird nur ein Teil der Abituraufgaben in den sechs Ländern identisch sein. Für die drei Kernfächer können weitere landesspezifische Aufgaben gestellt werden.

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