Mo, 16.03.2009Erste 120 Irak-Flüchtlinge treffen am Donnerstag in Deutschland ein

Hannover/ Berlin (epd). Die ersten 120 von rund 2.500 Flüchtlingen
aus dem Irak treffen an diesem Donnerstag in Deutschland ein. Mit
einer Maschine aus Damaskus werden sie gegen Mittag am Flughafen in
Hannover-Langenhagen landen, teilten die Innenministerien von Bund
und Land am Montag in Hannover und Berlin mit. Sie werden dort vom
Parlamentarischen Staatssekretär Peter Altmaier und dem
niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (beide CDU) empfangen.
Danach sollen alle zwei Wochen bis zu 145 Flüchtlinge mit dem
Flugzeug in Deutschland ankommen und ins Grenzdurchgangslager
Friedland bei Göttingen gebracht werden. Die Aufnahmeaktion soll etwa
ein dreiviertel Jahr dauern.

Die EU-Innenminister hatten Ende November beschlossen, rund 10.000
besonders schutzwürdigen irakischen Flüchtlingen Zuflucht zu
gewähren. Dazu gehören Angehörige religiöser Minderheiten wie
Christen, Mandäer und Yesiden, die keine Rückkehrmöglichkeit in ihre
Heimat haben. Von ihnen sollen 2.500 in Deutschland aufgenommen
werden. Das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR und das Bundesamt für
Migration und Flüchtlingsfragen in Nürnberg wählen derzeit die
Flüchtlinge aus. Sie leben in Lagern in Syrien und in Jordanien.

Die Flüchtlinge sollen zunächst nach Friedland gebracht und nach
zwei Wochen auf die Bundesländer verteilt werden. Wohlfahrtsverbände
und Kirchen bereiten sich derzeit unter anderem durch Schulungen auf
die Ankunft der Iraker vor. Neben Dolmetscherdiensten werden ihnen
soziale Beratung und Betreuung sowie warme Kleidung angeboten.

Die in Niedersachsen bleibenden Flüchtlinge werden nach den Plänen
der Landesregierung für zunächst drei Monate überwiegend in der
Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Bramsche bei Osnabrück
unterkommen. Das Land plant dort und in Friedland gemeinsam mit
Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern dreimonatige Integrationskurse.
Danach sollen die Flüchtlinge auf die Kommunen verteilt werden.


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