Sa, 18.10.2014Elternräte der Gymnasien kritisieren Pläne zu Gesamtschulen

Hannover (epd). Die Elternräte an niedersächsischen Gymnasien sehen die Pläne von Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) kritisch, die Gründung von Gesamtschulen zu erleichtern. Die Wahlmöglichkeiten der Eltern würden eingeschränkt, wenn sich ein Schulträger für eine Gesamtschule anstelle eines Gymnasiums entscheide, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Klaus Pein, bei der Herbsttagung mit der Ministerin am Sonnabend in Hannover. Kinder müssten dann weite Fahrten in Kauf nehmen, wenn sie sich dennoch das Gymnasium besuchen wollten.

Nach den Plänen der Ministerin sollen Gesamtschulen künftig auch andere Schulformen ersetzen können und nicht nur zusätzlich angeboten werden. Die Kritik, dadurch seien die Gymnasien in Gefahr, weist Heiligenstadt allerdings zurück.

Die Elternräte begrüßten bei der Tagung die Entscheidung, das Turboabitur abzuschaffen und wieder zu einem Abitur nach 13 Jahren zurückzukehren. Dazu müssten allerdings die erforderlichen zusätzlichen Lehrkräfte bereitgestellt werden. Der Verband forderte die Kultusministerin zudem auf, im Streit um die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung der Lehrer an Gymnasien und die Aussetzung der Altersteilzeit deutlicher auf die Lehrer zuzugehen. Ein Ausbau der Ganztagsschulen in Niedersachsen dürfe nicht auf deren Kosten erkauft werden.

Klaus Pein verabschiedete sich den Angaben zufolge bei der Tagung nach zehn Jahren aus seinem Amt. Bei einer Mitgliederversammlung wurde mit großer Mehrheit sein bisherige Stellvertreter Oliver Gossel zum neuen Vorsitzenden gewählt. In dem 1948 gegründete Verband haben sich die Schulelternräte niedersächsischer Gymnasien zusammengeschlossen.

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