So, 10.11.2013EKD-Synode noch ohne neuen Präses - Bremer Kandidatin weiter im Rennen

Lebhafter Auftakt der EKD-Synode: Die Wahl eines Nachfolgers für die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt an der Spitze der Synode endete mit einem Patt wurde zur Hängepartie. Die meisten Stimmen bekam überraschend eine Bremer Kandidatin.

Düsseldorf/Bremen (epd). Eine überraschende Wahlniederlage für den früheren bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) und die anhaltende Diskussion über Ehe und Familie haben den ersten Tag der EKD-Synode geprägt. Bei der Jahrestagung des Parlaments der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gelang es am Sonntag in zwei Wahlgängen in Düsseldorf nicht, über die Nachfolge von Katrin Göring-Eckardt (Grüne) als Präses der Synode zu entscheiden. Daraufhin zog Beckstein, amtierender Vizepräses der Synode, seine Kandidatur zurück.

Der 69-jährige CSU-Politiker war in beiden Wahlgängen knapp der ehemaligen Bremer Richterin Brigitte Boehme unterlegen, die ihre Kandidatur kurzfristig erklärt hatte. Die 73-Jährige verfehlte aber ebenfalls die notwendige Mehrheit. Zunächst blieb offen, ob die Wahl noch am Sonntagabend stattfinden würde. Die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt hatte das Amt als Präses der EKD niedergelegt, um sich auf ihre politische Arbeit in Berlin zu konzentrieren.

Kontrovers und teilweise emotional diskutierte die Synode über das umstrittene EKD-Familienpapier, das seit Monaten in der Kritik steht. Der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider räumte in seinem Bericht vor der Synode Mängel ein und kündigte die Erarbeitung eines theologischen Grundsatzpapiers zum evangelischen Verständnis von Ehe und Familie an. Damit sei die Kammer für Theologie beauftragt worden.

Die grundsätzliche Haltung zur Familie werde dadurch aber nicht infrage gestellt, betonte Schneider: Die Ehe von Frau und Mann sei und bleibe das Leitbild. «Gleichzeitig sprechen wir Alleinerziehenden, Patchworkfamilien und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften nicht ab, dass Menschen darin treu, vertrauensvoll, verantwortlich und liebevoll zusammenleben können», sagte der EKD-Chef. Auch diese Formen familiären Zusammenlebens verdienten kirchliche Wertschätzung und Förderung.

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