Fr, 30.12.2011EKD-Neujahrsbotschaft: Schneider warnt vor Resignation - «Gott gibt Zuversicht und Geduld»

Hannover (epd). In seiner Neujahrsbotschaft warnt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, vor Resignation. «Das neue Jahr 2012 mag ein schwieriges Jahr werden, in Politik und Gesellschaft ahnt man schon die gewaltigen Herausforderungen», erklärte Schneider am Freitag in Hannover. Doch Gott könne angesichts beunruhigender Nachrichten «Zuversicht und Geduld» geben, damit sich die Menschen «unverzagt dem Leben zuwenden».

Der Repräsentant von rund 24 Millionen Protestanten erinnerte an die biblische Jahreslosung 2012, die im 2. Korintherbrief, Kapitel 12, Vers 9 steht: «Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.» Diese Aussage sei «wahrhaft entlastend», fügte Schneider hinzu: «Wer sich das zu Herzen nimmt, kann aufatmen.»

Die Jahreslosung mache deutlich: «Nicht ich allein muss alles schaffen, muss nicht immer mehr erreichen, nicht immer schneller, höher, weiter gehen - ich darf auch meine Schwäche eingestehen. Und gerade dann will Gott mir zur Seite stehen.»

Gott mute den Menschen allerdings auch Enttäuschungen zu, räumte Schneider ein. «Nicht alle Gebete werden erhört, die Fragen nach dem 'Warum?' des Leidens bleiben unvermeidlich unbeantwortet. Gott ist kein Automat, in den ich oben Gebet hineintue und unten dann Erfüllung herauskommt.» Es sei eine Täuschung, das «wir allein mit unserer eigenen Kraft unser Leben absichern können, dass unsere Erwartungen an das Leben sich allesamt erfüllen, dass Gott uns für unsere guten Taten mit Glück und Erfolg belohnt, dass der Glaube an Gott uns vor Leiden bewahrt.»

Gott erfülle die Hoffnungen der Menschen und seine Gebete allerdings «anders als wir es erwarten, er kann aus dem Kleinsten und Nebensächlichsten große Bewegung schaffen, er kann aus vermeintlicher Schwäche einen großen Anfang schaffen». Schneider: «Gott ist frei und kann heilen und helfen, anders als Du es je könntest.»


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