Fr, 12.10.2012EKD: Friedensnobelpreis würdigt Friedensprojekt Europa

Hannover (epd). Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Auszeichnung der Europäischen Union mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. Dies drücke eine große Anerkennung für das Friedensprojekt Europa aus, sagte der stellvertretende Ratsvorsitzende, Landesbischof Jochen Bohl, am Freitag in Hannover. Die Auszeichnung biete einen Anlass, «im gegenwärtigen Krisenmanagement einen Moment innezuhalten und als Bürger Stolz zu empfinden, Teil dieser ausgezeichneten Gemeinschaft zu sein.»

Die Auszeichnung lenke den Blick zudem darauf, dass die EU nicht nur eine Wirtschaftseinheit ist, sagte Bischof Bohl. Europa sei ein Versprechen, das über die Bewahrung wirtschaftlichen Wohlstands hinausreiche. «Europa steht für ein Leben in Frieden und Freiheit, für offene Grenzen, für Menschenrechte, Chancengleichheit und soziale Verantwortung.»

Angesichts der Schulden- und Finanzkrise gerate häufig in den Hintergrund, dass die EU seit über einem halben Jahrhundert Garant für Frieden und Verständigung zwischen den Völkern sei. Diese beispielhafte Geschichte der Versöhnung habe eine Auszeichnung verdient und sollte den politisch Verantwortlichen Mut machen, diesen Weg der Vergebung und Versöhnung fortzuführen.

Der Rat beschloss auf seiner Sitzung, einen ökumenischen Diskussionsprozess zur Stärkung des europäischen Zusammenhalts mit den Partnerkirchen in Europa zu beginnen. Ein Thesenpapier dazu soll in der nächsten Woche veröffentlicht werden, hieß es.


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