Mi, 16.07.2014EKD-Bevollmächtiger Dutzmann verteidigt Militärseelsorge

Rotenburg/Wümme (epd). Der Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Berlin und Brüssel, Prälat Martin Dutzmann (57), hat das System der Militärseelsorge verteidigt.
Militärseelsorger seien nicht in die Hierarchie der Bundeswehr eingebunden und arbeiteten in «kritischer Solidarität» zu den Soldaten, sagte Dutzmann am Mittwoch in Rotenburg bei Bremen. Der ehemalige Militärbischof der EKD äußerte sich vor dem Generalkonvent der evangelischen Kirche im Elbe-Weser-Raum, der Vollversammlung der 250 Pastorinnen und Pastoren im Sprengel Stade.

Kritiker monieren immer wieder, die bundesweit mehr als hundert evangelischen Militärpfarrer hätten zu wenig Distanz zur Armee, weil ihre Arbeit vom Bund finanziert wird. Dutzmann sagte, er halte diese Befürchtung für unbegründet. Deutsche Militärpfarrer seien anders als fast alle anderen Militärpfarrer auf der Welt Zivilisten.

Sie hätten keinen Dienstgrad und stünden folglich in Distanz zu allen Soldaten vom Schützen bis zum Generalinspekteur, ergänzte der Prälat. «Diese Sonderrolle in den Streitkräften wird von den Verantwortlichen der Bundeswehr nicht nur respektiert, sondern ausdrücklich gewünscht.»

Dutzmann war sechs Jahre lang nebenamtlicher Militärbischof der EKD und hat sein Amt am Dienstag an seinen Nachfolger Sigurd Rink (53) abgegeben, der die Aufgabe erstmals hauptamtlich ausfüllt. Der Militärbischof gebe die Ziele und Inhalte der Militärseelsorge vor und stehe in keinerlei Dienstverhältnis zum Staat, bekräftigte Dutzmann. Zur Distanz trage auch bei, dass alle Ämter in der Militärseelsorge einschließlich der Leitung auf Zeit vergeben würden. «Ständiger Wechsel bewahrt die kritische Solidarität der Kirche zur Bundeswehr.»

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