Mo, 14.05.2012Eingabe konservativer Pfarrer gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarrhaus

Braunschweig (epd). Einige konservative Pfarrer aus der braunschweigischen Landeskirche wollen verhindern, dass gleichgeschlechtliche Partner zusammen im Pfarrhaus leben dürfen. In einem am Montag veröffentlichten Brief appellieren zehn der insgesamt mehr als 200 Theologen an die Landessynode, sich an diesem Punkt nicht dem bundesweiten neuen Pfarrdienstrecht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) anzuschließen. Es lässt gleichgeschlechtliche Paare im Pfarrhaus künftig zu.

In dem Paragrafen über die Lebensführung des Pfarrers hebt das neue Gesetz die Bedeutung der Ehe und des familiären Zusammenlebens hervor. In der Begründung werden dann die gleichgeschlechtlichen eingetragenen Lebenspartnerschaften als eine Form familiären Zusammenlebens akzeptiert.

Die Unterzeichner beziehen sich auf eine Äußerung von Synodenpräsident Gerhard Eckels, der gesagt habe, jede Landeskirche könne in dieser Angelegenheit selbst entscheiden. Die Gegner der Initiative berufen sich auf ihr Gewissen und auf «grundsätzliche Positionen der Heiligen Schrift zu Fragen der menschlichen Geschlechtlichkeit». Sie sehen sich «in Verbundenheit mit zahlreichen Gemeindegliedern in allen Kirchen der Welt».

Eckels sagte dem epd, das Pfarrdienstrecht der EKD lasse das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Partner im Pfarrhaus zu, erlaube aber den Landeskirchen eigene Regelungen. Dafür müsste ein Ergänzungsgesetz verabschiedet werden. Zur nächsten Tagung der Landessynode vom 31. Mai bis 2. Juni in Goslar liegt nach Angaben des Synodenpräsidenten noch kein Gesetzentwurf zu dieser Frage vor.

Die Landessynoden in Baden, Württemberg und Sachsen haben sich nach teilweise kontroversen Debatten auf Einzelfallregelungen verständigt.


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