Do, 01.08.2013Diakoniedirektor: Mindeststandards für Kinderkrippen verbessern

Hannover (epd). Der hannoversche Diakoniedirektor Christoph Künkel fordert, den rechtlichen Mindeststandard für Kinderkrippen in Niedersachsen zu verbessern. «Es reicht nicht, nur die Zahl der Krippenplätze zu erhöhen», sagte der Leiter des Diakonischen Werks der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst. Um die nötigen Bindungs- und Bildungsprozesse für Kleinkinder qualitativ gewährleisten zu können, müsse vor allem der Betreuungsschlüssel verbessert werden. Zurzeit sind zwei Fachkräfte für 15 Kinder vorgeschrieben.

Seit Donnerstag haben alle Eltern ein Recht auf einen Betreuungsplatz für ein- und zweijährige Kinder. Für die Umsetzung sind die Kommunen zuständig, die damit bei Nichterfüllung des gesetzliches Anspruchs auch von Eltern verklagt werden können.

Künkel kündigte an, die Beschäftigten in den derzeit 712 Kindertageseinrichtungen mit rund 47.600 Plätzen in der hannoverschen Landeskirche weiter zu qualifizieren. Dies sei aufgrund des Ausbaus der Betreuungsplätze, der gestiegenen Anforderungen an die pädagogische Arbeit und wachsender Personalfluktuation nötig. Die rot-grüne Landesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, das über 20 Jahre alte Kindertagesstätten-Gesetz reformieren zu wollen.

In der Landeskirche zwischen Hannover, Münden und Cuxhaven sind nach Angaben der Diakonie mehr als 4.000 pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich tätig. Fast jeder vierte Kita-Platz in Niedersachsen werde von einer evangelischen Einrichtung getragen. Seit 2007 habe die Landeskirche für den Ausbau von Krippenplätzen zusätzlich zwei Millionen Euro bereitgestellt. Durch die staatlichen Förderprogramme und weitere Gelder aus Kirchenkreisen und -Gemeinden konnten so bis zum Stichtag 1. August 3.000 zusätzliche Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden.


Pressestelle

Kann die Pressestelle etwas für Sie tun? Hier finden Sie den Kontakt zu uns.