Di, 04.09.2012Diakonie verlangt Schritte gegen Altersarmut

Hannover (epd). Die Diakonie in Niedersachsen hat wirksame Schritte gegen Altersarmut gefordert. Dabei müsse auch über eine Umverteilung zu Lasten von Besserverdienenden nachgedacht werden, sagte Diakoniedirektor Christoph Künkel am Montag in Hannover anlässlich der «Woche der Diakonie» und der Vorstellung des aktuellen Jahresberichts.

Die beschlossene Rentenreform, nach der das Rentenniveau bis 2030 von derzeit 51 auf 43 Prozent des Nettolohns sinkt, sei mit dem globalen Wettbewerb begründet worden. Deshalb sei es naheliegend, Abgaben für diejenigen, die von diesem Wettbewerb profitierten, in das System mit einzubauen. «Die Altersarmut kommt, und zwar in sehr absehbaren Schritten», mahnte der Diakoniedirektor. «Wenn jemand 25 oder 30 Jahre gearbeitet und Beiträge eingezahlt hat, muss das gewürdigt werden und sich auch bei der Rente auszahlen.»

Künkel wandte sich außerdem dagegen, das Thema Alter ständig mit dem Aspekt des «Aktiv seins» zu verknüpfen, wie es gegenwärtig die Europäische Union mit ihrem Jahr für «aktives Altern» tue. Dabei würden diejenigen, die schwach, krank oder behindert seien an den Rand gedrängt. Es gebe derzeit geradezu einen «Aktivitätswahn».

Die drohende Altersarmut ist laut Künkel auch ein Thema bei der «Woche der Diakonie» in Niedersachsen. Dabei geht es landesweit in rund 1.000 Veranstaltungen um das Thema «Älter werden». Die Diakonie ist mit rund 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in etwa 3.500 Einrichtungen der größte Sozialverband in Niedersachsen.

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