Do, 28.06.2012Diakonie und Caritas warnen vor Finanzmisere christlicher Krankenhäuser

Osnabrück/Hannover (epd). Diakonie und Caritas in Niedersachsen haben Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) aufgefordert, die christlichen Krankenhäuser in den Verhandlungen mit den Krankenkassen zu unterstützen. Wenn die Kassen die Mehrkosten der aktuellen Tarifabschlüsse nicht bezahlten, drohten den Krankenhausträgern in ganz Niedersachsen in diesem Jahr erhebliche Verluste, warnten die Wohlfahrtsverbände am Mittwoch.

Die finanzielle Lage der christlichen Krankenhäuser habe sich in den vergangenen Jahren genau wie bei anderen Trägern verschlechtert. Die Kassen hätten die steigenden Personal- und Sachkosten nicht ausgeglichen. Dabei hätten die Krankenkassen allein im vergangenen Jahr vier Milliarden Euro Überschüsse erzielt. Insgesamt verfügten sie über Rücklagen von mehr als 20 Milliarden Euro.

Mehrere Bundesländer haben nach Angaben von Diakonie und Caritas einen Antrag zur Anrufung des Vermittlungsausschusses eingebracht, über den am 6. Juli im Bundesrat abgestimmt werden soll. Die Verbände forderten, dass sich auch Niedersachsen diesem Antrag anschließt: «Wir erwarten ein deutliches Votum der Ministerin für den Erhalt der niedersächsischen Krankenhäuser.»

Jedes dritte deutsche Krankenhaus wird den Angaben zufolge in christlicher Trägerschaft geführt. Etwa 300.000 Beschäftigte versorgen in den Einrichtungen mehr als sechs Millionen Patienten stationär und sieben Millionen ambulant.

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