Do, 02.02.2012Diakonie ruft zur Hilfe für Obdachlose gegen den Kältetod auf

Hannover (epd). Die Diakonie in Niedersachsen ruft angesichts der eisigen Temperaturen dazu auf, wohnungslose Menschen vor dem Kältetod zu bewahren. Zwar böten die sozialen Anlaufstellen mit ihren Tagesaufenthalten, Essensausgaben oder Kontaktläden Zuflucht vor dem Frost. «Doch das reicht nicht», warnte der Referent des Diakonischen Werkes der hannoverschen Landeskirche, Peter Szynka, am Mittwoch: «Wer einen hilflosen Menschen in der Kälte sieht, sollte diesen sofort ansprechen und sich umgehend an zuständige Dienststellen der Diakonie oder Bahnhofsmission wenden.»

Auch die Polizei könne unter der Notfallnummer 110 informiert werden, sagte Szynka. Einige Wohnungslose nähmen aufgrund der Minusgrade oder von Rauschmitteln die Gefahr des Kältetods nicht wahr und könnten sich nicht selbst schützen. In jedem Jahr erfrören Wohnungslose auf Parkbänken oder in Hauseingängen. Dabei gebe es viele Notunterkünfte. Auch die Deutsche Bahn und städtische Verkehrsverbände ließen ihre Stationen für Obdachlose geöffnet.

«In Hannover beispielsweise schlafen momentan maximal noch 20 Menschen auf der Straße», erläuterte Gottfried Schöne von der Diakonie Hannover. Sie würden von unter anderem Sozialarbeitern und einem «Ökumenischen Mittagstisch» unterstützt. Schöne rief dazu auf, warme Kleider, Isomatten und Schlafsäcke zu spenden.

Etwa 22.000 Menschen leben nach Expertenangaben in Deutschland auf der Straße. Seit 1991 sind nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe mindestens 272 Menschen auf der Straße erfroren.

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