Mi, 26.06.2013Diakonie-Mitglieder stimmen neuem Kurs in Niedersachsen zu

Hannover (epd). Die 430 Mitgliedseinrichtungen der Diakonie in der hannoverschen Landeskirche haben den geplanten Abschluss kirchengemäßer Tarifverträge in Niedersachsen zugestimmt. «Damit haben uns unsere Mitglieder die notwendige Rückendeckung gegeben, dass wir auf dem mit den Gewerkschaften ausgehandelten Weg weitergehen können», sagte Diakonie-Direktor Christoph Künkel am Mittwoch nach der Mitgliederversammlung. Die Mitglieder betreiben insgesamt rund 3.000 Einzeleinrichtungen und Dienste, darunter Krankenhäuser, Altenheime und Pflegedienste sowie Häuser der Jugend- und Behindertenhilfe.

Die Verträge sollen das bisherige Verfahren ablösen, bei dem die Löhne für rund 40.000 Diakonie-Beschäftigte in kircheninternen Kommissionen ausgehandelt wurden. Zugleich sollen sie die Grundlage für einen angestrebten Flächentarifvertrag für alle rund 425.000 Beschäftigten in der Sozialbranche in Niedersachsen bilden. Über diese Ziele verhandelt die Diakonie in Niedersachsen derzeit mit den Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund sowie mit anderen Wohlfahrtsverbänden. Sie ist damit innerhalb der bundesweiten Diakonie vorgeprescht.

«Es müssen neue Wege beschritten werden», forderte der stellvertretende Diakonie- Direktor Jörg Antoine bei der Mitgliederversammlung. Die Verhandlungen in der Kommission steckten in einer Sackgasse. Ein kirchengemäßer Tarifvertrag schaffe die notwendige Entsprechung zu den Mitbewerbern auf dem Sozialmarkt. «Nur durch einen Tarifvertrag Soziales können wir der Lohnspirale nach unten Einhalt gebieten.»

Die Mitglieder begrüßten einstimmig die Absicht, gemeinsam mit den Diakonischen Werken der evangelischen Landeskirchen von Braunschweig und Schaumburg-Lippe sowie der Evangelisch-reformierten Kirche künftig ein gemeinsames Diakonisches Werk in Niedersachsen zu bilden. Eine Satzung dazu soll im Oktober beschlossen werden.

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