Mo, 10.12.2012Diakonie: Mitarbeitervertreter fordern zügige Tarifverhandlungen

Hannover (epd). Die Vollversammlung der diakonischen Mitarbeitervertreter in Niedersachsen hat am Montag zügige Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den kirchlichen Arbeitgebern gefordert. «Die Zeit des nur darüber Redens muss jetzt vorbei sein», sagte der Vorsitzende der Mitarbeitervertreter, Lothar Germer, in Hannover. In einer Resolution habe die Vollversammlung den Diakonischen Dienstgeberverband, die Diakonie in Niedersachsen und die Gewerkschaft ver.di aufgerufen, sich zeitnah gemeinsam an einen Tisch zu setzen.

Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt habe mit seinem Urteil zum kirchlichen Arbeitsrecht, auch «Dritter Weg» genannt, Gewerkschaften und die Diakonie an einen Tisch gerufen, betonte Germer. Solange dies nicht geschehe, wollten die Mitarbeitervertreter weiter die arbeitsrechtliche Kommission boykottieren. Das mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern paritätisch besetzte Gremium handelt die Arbeitsbedingungen in der Diakonie aus. Eine Rückkehr in die Kommission sei nur übergangsweise denkbar, um Tarifverhandlungen vorzubereiten, und um die Gehälter der rund 40.000 Diakoniebeschäftigten in Niedersachsen zu erhöhen, sagte Germer.

Germer zufolge sind die Kirchen und Gewerkschaften im Kampf für soziale Rechte die wichtigsten Verbündeten. Es sei an der Zeit, die «ideologischen Scheuklappen» auf beiden Seiten abzulegen. Das Evangelische Krankenhaus in Oldenburg und die Diakonie Himmelsthür in Hildesheim hätten bewiesen, dass kirchengerechte Tarifverträge mit ver.di möglich sind. Beide Einrichtungen haben bereits Verträge mit der Gewerkschaft abgeschlossen.

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