Di, 17.07.2012Diakonie kritisiert Studie zum kirchlichen Arbeitsrecht

Hannover (epd). Die Diakonie in Niedersachsen hat die jüngste Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zum kirchlichen Arbeitsrecht scharf kritisiert. «Sie ist unwissenschaftlich, in Teilen faktisch falsch und beruht im wesentlichen auf Hörensagen», sagte der stellvertretende Direktor des Diakonischen Werks der hannoverschen Landeskirche, Jörg Antoine, am Donnerstag in Hannover. Die am Mittwoch in Berlin vorgestellte Studie geht mit dem kirchlichen Arbeitsrecht scharf ins Gericht.

Für die Studie befragten die Autoren vom vergangenen August bis Februar die Mitarbeitervertretungen von 299 Einrichtungen der Diakonie bundesweit befragt. Die geplante Befragung der Geschäftsführungsebene sei wegen zu geringer Beteiligung nicht umsetzbar gewesen.

Dies wies Antoine vehement zurück. «Wir wurden nicht gefragt. Hätten wir von der Studie erfahren, wären wir aktiv auf die Autoren zugegangen.» Außerdem benenne die Studie nicht die Einrichtungen, die sie kritisiert. «Das ist unseriös. Die Autoren müssen sich fragen lassen, ob ihnen das Wohl der Beschäftigten oder die politische Nähe zu den Gewerkschaften wichtig war.»

Richtig sei der in der Studie erhobene Vorwurf, dass die Diakonie bestimmte Unternehmensbereiche ausgegliedert habe, räumte Antoine ein. Allerdings werde dort der mit den Gewerkschaften ausgehandelte Tarif gezahlt. Wenn nach Ansicht der Studie dort zu wenig gezahlt werde, müssten die Gewerkschaften sich fragen lassen, warum sie nicht mehr für die Beschäftigten herausgeholt hätten.

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