Mo, 09.09.2013Diakonie fordert Strukturreform für Niedersachsens Krankenhäuser

Hannover (epd). Der hannoversche Diakonie-Direktor Christoph Künkel fordert eine bessere Finanzierung und eine Strukturreform für die 193 Krankenhäuser in Niedersachsen. Er rief am Montag Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) auf, Runde Tische zu initiieren, um eine regionale Strukturreform der Krankenhauslandschaft einzuleiten. Daran müssten insbesondere die Kommunen und Landkreise beteiligt werden.
Rund 70 Prozent der niedersächsischen Kliniken schrieben aufgrund der schwierigen Finanzsituation rote Zahlen.

Die Politik und die Krankenkassen stünden in der Pflicht, die Situation der Krankenhäuser zu verbessern und regionale Lösungen zu schaffen. Schuld an der Misere ist laut Künkel der viel zu niedrige Basisfallwert, nach dem die Kliniken die Behandlungen mit den Kassen abrechnen. «Es ist ein Skandal, dass die niedersächsischen Kassen hohe Überschüsse haben, aber Patienten und Ärzte in anderen Ländern wie Bremen, Hamburg oder Nordrhein- Westfalen besser versorgt und besser bezahlt werden.»

Die vom Verband der Ersatzkassen geforderte Schließung von 33 Kliniken in Niedersachsen, sei keine Lösung, betonte der Diakoniechef. Große Häuser seien nicht notwendig wirtschaftlicher. Im Flächenland Niedersachsen müsse für jeden Einwohner ein fachlich gut ausgestattetes Krankenhaus erreichbar sein. Ohne Reformen drohe der Zusammenbruch aller Krankenhäuser in Niedersachsen. «Wer das zulässt, handelt verantwortungslos gegenüber Patienten, Ärzten und Pflegepersonal», sagte Künkel.

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