Fr, 20.02.2009Diakonie-Beschäftigte demonstrieren für mehr Gehalt

Hannover (epd). Im Tarifkonflikt für die rund 36.000 Beschäftigten der Diakonie in Niedersachsen haben rund 250 Mitarbeiter für mehr Gehalt demonstriert. In Hannover forderten  rund 100 Arbeitnehmer aus Krankenhäusern, Behinderten-Einrichtungen und Altenheimen mit einer «aktiven Mittagspause» eine Lohnerhöhung von acht Prozent. «Wir müssen uns am Niveau des Landes und der Kommunen.- Zuvor hatten sich bereits rund 150 Diakonie-Beschäftigte aus Oldenburg und Osnabrück mit Mahnwachen für mehr Gehalt eingesetzt.

   Die Arbeitgeber bieten nach Angaben des Diakonischen Dienstgeberverbandes Niedersachsen eine Erhöhung von zwei Prozent für zwei Jahre an. Dabei soll die Arbeitszeit bis 2010 schrittweise von 38,5 auf 40 Stunden steigen. Das Weihnachtsgeld soll abhängig vom Betriebsergebnis gezahlt werden. Auch separate Tarifsteigerungen für Ärzte seien möglich. Angesichts der schweren Wirtschaftskrise plädiere er für eine flexible Gestaltung des Weihnachtsgeldes, sagte Verhandlungsführer Hans-Peter Hoppe von den Diakonischen Heimen Kästorf bei Gifhorn. Die wirtschaftliche Situation der 130 diakonischen Einrichtungen in Niedersachsen sei sehr unterschiedlich.

   Cravillion kritisierte dieses Angebot als «völlig unrealistisch». Die Betriebe könnten sich arm rechnen, um kein Weihnachtsgeld zahlen zu müssen. Unter dem Strich ergebe das Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten ein deutliches Minus. Gemessen an der Inflationsrate müssten die Arbeitnehmer bereits jetzt Einbußen hinnehmen. Cravillon bot an, über längere Laufzeiten zu reden. In den nächsten Wochen wollen die Beschäftigten in den Betrieben Unterschriften für ihr Anliegen sammeln. Es werde zu Mitarbeiter-Versammlungen, weiteren Demonstrationen und möglicherweise zur Verweigerung von Überstunden kommen. Ein Streikrecht haben die Beschäftigten in der Diakonie nicht.

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