Do, 26.02.2009Diakonie: Armut in Niedersachsen hat weiter zugenommen

Hannover (epd). Die Armut in Niedersachsen hat nach Beobachtungen des Diakonischen Werkes Hannover zugenommen. Ein Indiz dafür sei die steigende Zahl von Besuchern der Essensausgabe von lutherischer, katholischer und reformierter Kirche in Hannover. Im Dezember 2008 hätten durchschnittlich 104 Menschen am Tag die Suppenküche in Anspruch genommen. Im Dezember 2004 waren es noch 76, sagte der Leiter des Diakonischen Werkes Hannover, Pastor Hans-Martin Joost, am Mittwoch in Hannover. Dies entspricht einer Steigerung von mehr als einem Drittel.

Das Diakonische Werk kritisierte, dass die bisher von der Politik getroffenen Maßnahmen zur Armutsbekämpfung an den Menschen vorbeigingen. Die Erhöhung des Kindergeldes sowie die Schulhilfe für Kinder aus Hartz-IV-Familien seien lediglich ein «Breitband-Antibiotikum im sozialpolitischen Bereich» sagte Joost.
Die Erhöhung des Hartz-IV-Satzes für Kinder von 60 Prozent auf künftig 70 Prozent des Regelsatzes sei unzureichend. Die Diakonie forderte sofortiges Handeln der Politiker. Dazu gehörten eine weitere Erhöhung des Hatz-IV-Satzes für Kinder sowie die Einführung eines Sozialtickets für öffentliche Verkehrsmittel.

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