Mi, 05.09.2012Deutsch-Amerikanische Plattdeutschkonferenz will Sprache bewahren

Aurich (epd). Rund 40 Plattdeutsch sprechende US-Amerikaner werden an diesem Freitag in Aurich zur 17. Deutsch-Amerikanischen Plattdeutschkonferenz erwartet. Bis zum Sonntag kämen noch rund 120 Plattsnackers aus ganz Norddeutschland hinzu, teilte der Kultur-Regionalverband Ostfriesische Landschaft mit. Alle zwei Jahre tritt der Kongress abwechselnd in den USA und in Norddeutschland zusammen. Bisher fanden die deutschen Treffen in Schleswig-Holstein statt. In diesem Jahr treffen sich die internationalen Freunde des Plattdeutschen erstmals in Ostfriesland.

In den USA werde das Plattdeutsche von einigen Auswanderern und ihren Nachkommen noch gepflegt, sagte der Präsident der Ostfriesischen Landschaft, Helmut Collmann. Allerdings habe es in den 1930er Jahren mit der Machtergreifung der Nazis in Deutschland einen Einbruch gegeben. Von den Deutsch-Amerikanern sei erwartet worden, dass sie ihre Kontakte in die alte Heimat abbrechen. Viele hätten sich aber auch von sich aus distanziert. In der Folge hätten sie die Sprache nicht mehr selbstverständlich an ihre Nachkommen weitergegeben.

Neben dem Wiedersehen und Erzählen von Döntjes sind den Angaben zufolge am Sonnabend zahlreiche Vorträge geplant: Fachreferenten der Universität Oldenburg, der Ostfriesischen Landschaft, des Instituts für Niederdeutsche Sprache in Bremen sowie der evangelischen Kirche werden zum Thema «Plattdüütsch in Noorddüütschland un de USA» reden. Ein Workshop «Plattdüütsch lehren» solle vermitteln, wie Mädchen und Jungen in ostfriesischen Kindergärten plattdeutsch lernen.

In Ostfriesland sprechen nach Angaben der Ostfriesischen Landschaft noch etwa die Hälfte der 460.000 Einwohner platt. Rund 90 Prozent könnten es verstehen. Die Landschaft bemüht sich seit Jahren, die Sprache mit zahlreichen Projekten im Alltag zu fördern, etwa mit dem Projekt «Plattdüütsch bi d Arbeid - Plattdeutsch bei der Arbeit».

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