Do, 12.06.2014Der Norden beteiligt sich an großangelegter Studie zu Volkskrankheiten

Bremen/Hannover (epd). Um den Ursachen und Risikofaktoren für Volkskrankheiten besser auf die Spur zu kommen, läuft derzeit die bislang größte Gesundheitsstudie in Deutschland an. Hierfür sollen bundesweit in den nächsten vier Jahren 200.000 Menschen im Alter zwischen 20 und 69 Jahren untersucht werden, teilte das Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) am Donnerstag mit. Das BIPS ist eines von bundesweit 18 Studienzentren, die an der Studie unter dem Titel «Nationale Kohorte» (NaKo) arbeiten.

Krebs, Diabetes, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geben nach Angaben der NaKo-Initiatoren noch immer viele Rätsel auf. Aus den Erkenntnissen der Studie sollen Strategien für eine bessere Vorbeugung und Behandlung der wichtigsten Volkskrankheiten abgeleitet werden. Dafür werden per Zufallsprinzip Menschen aus den Einwohnermelderegistern ausgewählt und eingeladen. Bis Anfang 2018 sollen so beispielsweise in Bremen rund 10.000 Menschen nach ihren Lebensgewohnheiten befragt und medizinisch untersucht werden.

Bei den Untersuchungen werden unter anderem Größe, Gewicht, Blutdruck, Handgreifkraft und Lungenvolumen gemessen. Allen Studienteilnehmern werden Blutproben entnommen und für spätere Forschungsprojekte in einer zentralen Bioprobenbank gelagert. Nach fünf Jahren werden die Teilnehmer erneut zu einer Untersuchung und zweiten Befragung eingeladen.

«Wir hoffen, dass viele Menschen den großen Nutzen der Studie sehen und unserer Einladung folgen», sagte Bremens Projektleiter Wolfgang Ahrens. Bremen arbeitet für die Nationale Kohorte in einem «Cluster» eng mit Niedersachsen und Hamburg zusammen.

In Niedersachsen beteiligen sich als Studienzentren das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und die Tierärztliche Hochschule Hannover. In Hamburg ist es das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Finanziert wird die Studie durch das Bundesforschungsministerium, die 14 beteiligten Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit insgesamt 210 Millionen Euro

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