Fr, 17.02.2012Das Stichwort: Schaltjahr

Stade (epd). Das Jahr 2012 ist wieder einmal ein Schaltjahr und hat einen 29. Februar. Die Regel besagt: Alle Jahre, die sich durch vier teilen lassen, sind Schaltjahre. Ausgenommen davon sind Jahreszahlen auf glatte Hunderter, es sei denn, sie lassen sich durch 400 teilen.
So war 1900 kein Schaltjahr, 2000 dagegen war eins. 2400 wird wieder eins sein, 2100, 2200 und 2300 aber nicht.

Die Erklärung für die Schaltjahre liefert die Astronomie. Denn für einen Kalender gibt es natürliche Zeitmaße: Das Jahr als die Umlaufzeit der Erde um die Sonne, den Monat als die Umlaufzeit des Mondes um die Erde. Dazu den Tag, der durch die tägliche Sonnenbahn festgelegt wird. Das große Problem ist, dass alle diese Zahlen nicht rund sind.

940 Millionen Kilometer legt die Erde jährlich auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne zurück. Obwohl sie dabei mit rund 107.000 km/h unterwegs ist, braucht sie 365,24 Tage für die Strecke. 365 Tage sind ein normales Jahr. Die restlichen 0,24 Tage summieren sich in vier Jahren fast zu einem ganzen Tag.

Darum ist jedes vierte Jahr ein «Schaltjahr» mit 366 Tagen - wie 2012. Mit den Ausnahmen an den Jahrhundertwenden wird ausgeglichen, dass vier mal 0,24 Tage nicht exakt einen ganzen Tag ergeben, sondern etwas weniger. Die dann noch bleibenden minimalen Abweichungen vom Sonnenjahr werden durch das gelegentliche Einfügen von Schaltsekunden ausgeglichen.

Der heute in Wirtschaft, Verkehr und Wissenschaft international gültige Kalender geht auf die Kalenderreform von Papst Gregor XIII. (1502-1585) zurück. Dessen Gelehrte und Hofastronomen hatten 1582 den bis dahin geltenden Julianischen Kalender weiterentwickelt, der von Julius Caesar 46 v. Chr. verordnet worden war. Caesar wiederum hatte die Ideen für seinen Kalender aus Ägypten mitgebracht: Am Nil gab es bereits einen Sonnenkalender mit zwölf Monaten und diversen Schalttagen.

Wieso aber ist ausgerechnet der 29. Februar der Schalttag? Denkbar wäre schließlich auch ein 32. Dezember zum Jahreswechsel. Doch bereits Caesar wählte mit dem Februar zugleich das Jahresende, weil das alte römische Jahr am 1. März begann. Davon zeugen noch die heutigen Monatsnamen September bis Dezember, die vom März aus gezählt der siebte bis zehnte Monat waren. Die Namen blieben, nur die Bezifferung änderte sich - gegen die Wortbedeutung.

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