Fr, 19.12.2014Christen aus Nahost fordern Aufklärung über entführte Bischöfe

Höxter/Göttingen (epd). Christen aus Nahost, Jesiden und kurdische Muslime haben Aufklärung über das Schicksal der vor einem Jahr entführten beiden syrischen Erzbischöfe gefordert. Zudem mahnten sie bei einem interreligiösen Treffen am Freitag im koptischen Kloster Höxter-Brenkhausen mehr Hilfen für verfolgte religiöse Minderheiten in Syrien und im Irak an, wie der Nahost-Referent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Die Organisation, die in Göttingen sitzt, hatte zu dem Treffen eingeladen.

Die Bundesregierung solle bei dem Nato-Partner Türkei auf mehr Informationen über die entführten Bischöfe dringen, sagte Sido. Angesichts der Verfolgung im Nahen Osten seien die beiden wichtigsten Würdenträger der Christen immer noch verschwunden. In einer solchen Situation könnten syrisch-orthodoxe und griechisch-orthodoxe Christen Weihnachten nicht feiern.

Der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo, Bulos al Jasidschi, und der syrisch-orthodoxe Erzbischof der Stadt, Gregorios Juhanna Ibrahim, waren am 22. April 2013 auf dem Weg zu Verhandlungen über die Freilassung eines entführten Priesters selbst entführt worden, offenbar von muslimischen Kämpfern. Mitte Dezember wurden sie als unerschrockene «Vermittler und Botschafter des Friedens» mit dem Weimarer Menschenrechtspreis geehrt.

Ein Ziel des Treffens in Höxter sei es gewesen, gemeinsam mit Flüchtlingen ein Zeichen für ein friedliches Miteinander der Religionen zu setzen, sagte Sido weiter. Unter den Teilnehmern waren armenische und assyrisch-chaldäisch-aramäische Christen, Jesiden und muslimische Kurden. Gastgeber war der koptische Bischof Anba Damian.
Das koptisch-orthodoxe Kloster Brenkhausen in Höxter an der Weser ist neben dem Kloster im hessischen Kröffelbach das zweite dieser Kirche in Deutschland. Das Kloster der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Mauritius in Höxter ist Dienstsitz des Diözesanbischofs Damian.

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