Di, 05.01.2010Chilenischer Exil-Komponist Becerra-Schmidt in Oldenburg gestorben

Oldenburg (epd). Der chilenische Exil-Komponist Gustavo Becerra-Schmidt ist am Sonntag im Alter von 84 Jahren in Oldenburg gestorben. Der Musik-Professor kam nach dem chilenischen Militärputsch von 1973 unter Augusto Pinochet als Flüchtling nach Oldenburg, wo er von 1974 bis 1999 Komposition, Analyse und Musiktheorie lehrte, teilte die Universität am Montag mit.
Becerra-Schmidt zähle zu den bedeutendsten und populärsten Komponisten Lateinamerikas.

   Becerra-Schmidt wurde am 25. August 1925 in Temuco, etwa 670 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile, geboren. Von der Regierung Salvador Allendes wurde er den Angaben zufolge 1971 zum
Kultur- und Presseattaché der chilenischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland ernannt. Nach dem Putsch beantragte er politisches Asyl in Deutschland. Erst 1993 habe er wieder eine Gastprofessur an der Fakultät für Kunst und Musik an der Universidad de Chile angenommen.

   Becerra-Schmidt komponierte Kammermusik, symphonische Werke und Filmmusik. Zu seinen bekanntesten Werken, die er in Deutschland verfasste, zähle das «Carl-von-Ossietzky-Oratorium», das 1985 an der Universität Oldenburg uraufgeführt wurde, hieß es. Außerdem schrieb er das Oratorium «Macchu Picchu» nach Texten des Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda sowie «Überwindung», ein Auftragswerk der Stadt Oldenburg zur «Woche der Brüderlichkeit» 1995.


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