Di, 14.02.2012Catholica-Beauftragter Weber würdigt Reform-Konzil vor 50 Jahren

Osnabrück (epd). Der Catholica-Beauftragte der lutherischen Kirchen in Deutschland, Bischof Friedrich Weber, hat die Bedeutung des zweiten Vatikanischen Konzils für das Miteinander der christlichen Kirchen gewürdigt. Mit dem von Papst Johannes XXIII. vor 50 Jahren einberufenen Reform-Konzil habe sich die römisch-katholische Kirche in die ökumenische Bewegung eingegliedert, sagte der braunschweigische Landesbischof am Montagabend in Osnabrück. Weber ist auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.

Das Zweite Vaticanum dürfe nicht kleingeredet oder relativiert werden, wie es die ultrakonservative katholische Pius-Bruderschaft tue, sagte Weber. Die Frage nach dem Stellenwert des Konzils sei durch die Rehabilitierung mehrerer Bischöfe der Pius-Bruderschaft neu aufgebrochen, kritisierte er. Vom Ausgang dieses katholischen Richtungsstreites werde auch ökumenisch viel abhängen. Gegen eine schleichende Aushöhlung und Demontage des Zweiten Vaticanum könne nur der Papst selbst einschreiten.

Die Welt frage heute nicht mehr, was katholisch, orthodox oder evangelisch ist, sondern was christlich sei, betonte Weber. Die Kirchen müssten deshalb alles tun, um ihre konfessionelle Selbstgenügsamkeit zu überwinden. Zum Zweiten Vatikanischen Konzil kamen von 1962 bis 1965 in Rom mehr als 3.000 Teilnehmer zusammen, um über Reformen in der römisch-katholischen Kirche zu beraten, unter ihnen knapp 2.500 stimmberechtigte «Konzilsväter». Sie verabschiedeten 16 Dokumente.


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