Fr, 15.07.2011Bundesregierung fordert Wohlfahrtsverbände zur Werbung für Freiwilligendienst auf

Osnabrück (epd). Das Bundesfamilienministerium nimmt die Wohlfahrtsverbände bei der Vergabe von Bundesfreiwilligenstellen mit in die Pflicht. «Wer sich hinsetzt und wartet, dass ein Freiwilliger kommt, der hat die Diskussion seit Herbst 2010 verschlafen», sagte der parlamentarische Staatssekretär Hermann Kues (CDU) in einem Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitagausgabe).

Das Interesse für die deutschlandweit 35.000 zu besetzenden Stellen sei da. Viele Menschen wollten aktiv werden: «Jetzt geht es darum, auf sie zuzugehen», sagte Kues. Bis 2013 habe der Bund 3,5 Millionen Euro für die Informationskampagne über den neuen Dienst veranschlagt, das sei ausreichend. «Selbstverständlich müssen jetzt auch die Einsatzstellen selbst die Werbetrommel rühren.»

Kues reagierte damit auf die Kritik einiger Wohlfahrtsverbände, die über teils Tausende freie Stellen geklagt hatten. Er berief sich auf Zahlen, die der Bundesarbeitskreis «Freiwilliges Soziales Jahr» veröffentlicht hat. Demnach sollen für das im September beginnende Freiwilligenjahr bereits 60.000 Bewerbungen vorliegen.

Nach Angaben des Parlamentarischen Staatssekretärs gebe es derzeit 17.300 Freiwillige. Davon seien 14.300 ehemalige  Zivildienstleistende, die ihren Dienst freiwillig verlängert hätten. Kues zeigte sich optimistisch, dass die derzeit 35.000 Stellen bis 2012 besetzt werden können. Einen ersten Anstieg der Nachfrage  erhoffte er sich für diesen Herbst: «Erfahrungsgemäß bewerben sich die meisten nach dem Urlaub. Und auch der eine oder andere aus den doppelten Abitur-Jahrgängen, der keinen Studienplatz bekommt, wird sagen: Ich mache den Freiwilligendienst.»


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