Mi, 02.04.2014Bundespräsident ehrt geistig behinderte Männer aus Bremen

Bremen (epd). Bundespräsident Joachim Gauck hat zwei geistig behinderte Männer aus Bremen mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Der Bremer Staatsrat Matthias Stauch überreichte Achim Giesa und Detlef Erasmy am Mittwoch im Bremer Rathaus die Auszeichnung für ihr erfolgreiches Engagement für kleinere Behindertenausweise. Viele Nutzer des einst postkartengroßen Schwerbehindertenausweises hätten sich wegen des Formats diskriminiert gefühlt. Dank des beharrlichen Einsatzes der beiden Männer hatte der Bundesrat die Einführung eines nur noch scheckkartengroßen Ausweises zum Januar 2013 beschlossen.

Seit 2005 haben sich Giesa und Erasmy den Angaben zufolge für einen neuen Schwerbehindertenausweis eingesetzt. Doris Langenkamp vom Vorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe nannte die Auszeichnung «einen großen Schritt gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und einen großen Schritt für die gleichberechtigte Teilhabe».

Der Bremer Landesbehindertenbeauftragte Joachim Steinbrück sagte, eine solche Ehrung mache anderen Behinderten Mut, sich zu engagieren und sich für ihre eigenen Interessen einzusetzen. Staatsrat Stauch betonte, der neue Ausweis habe eine erhebliche Bedeutung für die rund sieben Millionen schwerbehinderten Menschen in ganz Deutschland. «Dieses Projekt zeigt, dass durch bürgerschaftliches Engagement von Wenigen ganz viel bewegt werden kann.»

Giesa und Erasmy zählen zum Vorstand der Vereinigung «WIR sind die Aktiven und reden mit». Der Vereinigung unter dem Dach der Lebenshilfe gehören ausschließlich Menschen mit geistiger Beeinträchtigung an.

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