Fr, 21.02.2014Bündnis protestiert gegen «Pflege-TÜV»

Bremen (epd). Das Bremer Bündnis «Pflege steht auf» fordert in einer neuen Kampagne eine Aussetzung der sogenannten Pflegetransparenzprüfungen. Das auch als «Pflege-TÜV» bezeichnete umstrittene Verfahren der Medizinischen Dienste der Krankenkassen soll über Noten potenziellen Kunden Anhaltspunkte dafür bieten, wie Heime und ambulante Dienste der Altenpflege arbeiten. Doch die Prüfungen kosteten ein Vermögen und lieferten keine Informationen zur Pflegequalität, kritisiert das Bündnis.

Das derzeitige Prüfsystem sei weder für den Verbraucher noch für Anbieter von Pflegeleistungen transparent, hieß es. Um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen, planen die Bremer eine offene Petition im Internet sowie diverse Aktionen.

Die Pflegenoten für Heime und ambulante Dienste stehen seit ihrer Einführung 2009 in der Kritik. Die Folgen schlechter Pflege werden nach Ansicht vieler Kritiker nicht ausreichend erfasst. Die bundesweite durchschnittliche Gesamtnote für ambulante Dienste liegt bei 1,3 und für stationäre Einrichtungen bei 1,2. Das geht aus einer aktuellen Pflegenotenstatistik hervor, die die Pflegekassen Anfang Januar veröffentlicht haben.

Höhepunkt der Bremen Aktionen im vergangenen Jahr war eine Kundgebung mit mehr als 1.500 Pflegekräften, die auf dem Marktplatz der Hansestadt gegen Überlastung und Bürokratie in ihrem Beruf demonstrierten. Zum Abschluss einer vierwöchigen Protest-Kampagne unter dem Motto «Pflege am Limit» forderten sie insbesondere mehr Personal, bessere Rahmenbedingungen für die Ausbildung und einen höheren Verdienst.

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