Mo, 12.01.2009Budget ermöglicht Behinderten Integration in den Arbeitsmarkt

Hannover (epd). Behinderte Menschen in Niedersachsen sollen Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) zufolge so weit wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Ein Schritt dahin sei ihre Integration in den ersten Arbeitsmarkt durch das neue «Budget für Arbeit», sagte Ross-Luttmann am Montag in Hannover. In einer Feierstunde überreichten zehn Behinderte in Anwesenheit der Ministerin und des Behindertenbeauftragten des Landes, Karl Finke, ihren örtlichen Integrations-Fachdiensten ihren Antrag für diese Leistung.

   Bereits seit einem Jahr haben Behinderte in Niedersachsen einen Rechtsanspruch darauf, ihre Rehabilitationsleistung in Form eines «Persönlichen Budgets» ausbezahlt zu bekommen. Das neue «Budget für Arbeit» können Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen jetzt wahlweise auch für eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt einsetzen. Karl Finke sagte, dass rund fünf Prozent der insgesamt 27.000 Beschäftigten in Behinderten-Werkstätten des Landes auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten könnten. Zwei Prozent von ihnen wünschten dies auch. Mit dem «Budget für Arbeit» sollten sie die Alternative haben, den allgemeinen Arbeitsmarkt kennenzulernen und «diesen Schritt auch gehen zu können».

   Ross-Luttmann sagte, falls das Arbeitsverhältnis aus behinderungsbedingten Gründen beendet werde müsse, könnten die Betroffenen in die Werkstatt zurückkehren. «Damit geben wir ihnen eine zusätzliche Sicherheit, die mir besonders wichtig ist.»

   Aufgabe der Integrations-Fachdienste ist es, für die Behinderten eine reguläre Arbeitsstelle zu finden und sie dort zu begleiten. Die bisherige Vergütung an den Träger der Werkstatt werde dabei als persönliches Budget an den Arbeitnehmer ausgezahlt, hieß es. Damit könne eine Betreuung am neuen Arbeitsplatz finanziert werden. Niedersachsen ist nach Rheinland-Pfalz das zweite Bundesland, das dieses Modell erprobt.

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