Mi, 17.10.2012Bremer wiederholen spektakuläre Hundertwasser-Kunstaktion

Bremen (epd). Die Bremer Kunsthalle hat die Neuauflage einer spektakulären Kunstaktion des prominenten österreichischen Malers und Architekten Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) gestartet: Am Mittwoch begannen Studenten damit, mehr als 50 Stunden ununterbrochen einen komplett weißen Raum vom Boden bis zur Decke mit einer Linie zu überziehen. Mit der Performance unter dem damaligen Titel «die Linie von Hamburg» ging Hundertwasser im Dezember 1959 in die Kunstgeschichte ein. Sie gilt als Geburt der europäischen Aktionskunst.

Wie damals ist auch jetzt in Bremen der Fluxus-Künstler Bazon Brock dabei, einst Kollege Hundertwassers und Ideengeber. Die Arbeit an der Linie «war ein Exerzitium», die Beschäftigung mit einem archaischen Ornament, das jeder Mensch kenne, sagte der 76-Jährige.
Startpunkt in der Bremer Kunsthalle ist der Ausguss eines Waschbeckens. Von da schlängelt sich die Linie nun wie früher in der Hamburger Kunsthochschule über Wände und Boden. Später soll sie durch die Stadt weiter gezogen werden. Im Internet kann der Fortschritt verfolgt werden.

Das unerwartet große mediale Interesse führte in Hamburg zu einem Eklat und zu einer Auseinandersetzung mit dem Direktor der Hochschule, der den Abbruch anordnete. Aus Protest trat Hundertwasser daraufhin von seiner Gastdozentur zurück. Nun ist die Aktion, die in Bremen unter dem Motto «Linie des Lebens» läuft, Auftakt zu einer Hundertwasser-Sonderausstellung, die am Sonnabend in der Kunsthalle beginnt.

«Gegen den Strich» heißt die laut Kunsthalle erste große Hundertwasser-Schau des 21. Jahrhunderts, die das Frühwerk des Künstlers zeigt. Zu sehen sind 184 Exponate aus den Jahren 1949 bis 1970. Leihgaben kommen aus großen europäischen Museen und aus zahlreichen Privatsammlungen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz.

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