Fr, 07.06.2013Bremer Kirchenpräsidentin Boehme verabschiedet

Bremen (epd). Die Bremische Evangelische Kirche hat am Freitag ihre langjährige ehrenamtliche Präsidentin Brigitte Boehme verabschiedet. Die 72-jährige hatte sich nach zwölf Jahren im Amt der obersten ehrenamtlichen Repräsentantin der Kirche aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl gestellt. Zur Nachfolgerin der Juristin hat das Parlament der bremischen Kirche bereits Mitte März Edda Bosse gewählt, die am Freitag zusammen mit weiteren Mitgliedern des leitenden Kirchenausschusses eingeführt wurde. Die 59-jährige Germanistin stammt aus der Bremer Kaufmannsfamilie der Lamotte.

Die Kirche steht Boehme zufolge vor einschneidenden Veränderungen.
Angesichts knapper Mittel müssten Gemeinden künftig noch stärker kooperieren und Schwerpunkte setzen, sagte Boehme in einer Bilanz und fügte hinzu: «Es kann nicht mehr überall ein Komplettangebot geben, sondern wir müssen auf Milieus und Bedürfnisse der Menschen vor Ort schauen.»

Die Bremische Evangelische Kirche gehört mit rund 218.000 Mitgliedern zu den kleineren der 20 Landeskirchen unter dem Dach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zu ihrem Gebiet in Bremen und Bremerhaven zählen 61 Gemeinden. In ihren Ämtern, Werken und Einrichtungen arbeiten rund 2.000 Beschäftigte. Etwa 8.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Sie seien wichtig für die Kirche, betonte Boehme: «Ehrenamtliche mit einem anderen beruflichen Hintergrund verhindern, dass die Kirche nur im eigenen Saft schmort.»

Die Kirche müsse nicht dem Zeitgeist hinterher laufen, aber auf aktuelle Strömungen reagieren, ergänzte Boehme. In ihrer Amtszeit habe sich das Profil der Bremischen Evangelischen Kirche mit Schwerpunkten wie der Kultur- und der Jugendkirche sowie einer Altenbeauftragten geschärft. «Wir erreichen mit solchen Angeboten Zielgruppen, die sonst nicht in die Kirche gehen.»

Gelungen sei auch das Schwerpunktthema der zurückliegenden sechs Jahre «Gemeinsam für eine soziale Stadt», mit dem breite Teile der Kirche das Auseinanderklaffen von Arm und Reich in den Blick genommen hätten. Die dadurch entstandene engere Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie sowie die gestärkte Stadtteilorientierung in der Arbeit der Gemeinden sollten unbedingt weitergeführt werden, meinte Boehme. Die neue Präsidentin Edda Bosse sagte dem epd, sie stehe für eine vielfältige Kirche, die sich in Gottesdienst, Seelsorge und Diakonie für den Nächsten engagiere.

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