So, 06.07.2014Bremer feiern Welterbe Rathaus und Roland

Bremen (epd). Bremen feiert am Montag seine Welterbe-Stätten Rathaus und Roland. Zehn Jahre nachdem das Welterbe-Komitee der UNESCO die Bauwerke zum Weltkulturerbe erklärt hat, sei ein Bürgerfest geplant, sagte Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD). 2004 hatte die Kulturorganisation der Vereinten Nationen im chinesischen Suzhou entschieden, das Bremer Rathaus und der Roland seien ein einzigartiges Zeugnis für bürgerliche Freiheit. Dieses Votum soll nun unter anderem mit einer kostenlosen Kaffeetafel auf dem Marktplatz gefeiert werden.

Überdies öffnet das Rathaus seine Türen. Bürger können sich in der oberen Halle des mittelalterlichen Ensembles die lange verschollene sogenannte «Kundige Rolle» anschauen, die erst kürzlich nach Bremen zurückgekommen ist. Das sieben Meter lange mittelalterliche Pergament enthält mittelniederdeutsch formulierte Zusätze zum Bremer Recht wie etwa die Regelung, dass in der Stadt kein Hamburger Bier verkauft werden darf. Während des Bürgerfestes soll die Rolle ergänzt durch Übersetzungen präsentiert werden.

Führungen durch den Bremer Ratskeller und Wein-Seminare auf dem Marktplatz ergänzen das Programm, das bis etwa 20 Uhr laufen soll. Der Welterbe-Titel sei auch mit der Verpflichtung verbunden, Rathaus und Roland in besonderer Weise zu schützen und zu pflegen, betonte Landesdenkmalpfleger Georg Skalecki. Für laufende Ausgaben sind in diesem Zusammenhang für dieses und das kommende Jahr 150.000 Euro eingeplant. Größere Ausgaben wie etwa die Sanierung des undichten Kupferdaches im nächsten Jahr müssen extra finanziert werden.

In Deutschland gibt es insgesamt 39 Welterbe-Stätten. Erst am vergangenen Wochenende bekam das westfälische Kloster Corvey den Titel verliehen. Derzeit lägen aus den Bundesländern 31 Vorschläge für Neuanträge vor, ergänzte Skalecki. Doch maximal hätten neun eine Chance, anerkannt zu werden.

Für den Fremdenverkehr seien das Rathaus und der Roland ein «Geschenk des Himmels», sagte der Touristik-Experte Klaus Sondergeld: «97 Prozent der Besucher Bremens wollen das Rathaus, den Roland und den Marktplatz sehen.» Das Rathaus ist aus Sicht der UNESCO ein herausragendes Beispiel der Architektur der späten Renaissance in Norddeutschland, der sogenannten Weser-Renaissance. Der Roland davor gilt im weltweiten Vergleich als älteste und repräsentativste Statue, die als Symbol für Freiheit und Marktrechte errichtet wurde.

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