Di, 01.12.2009Bremens Regierungschef Böhrnsen: Armut gefährdet Demokratie

Bremen (epd). Armut gefährdet nach den Worten des Bremer Bürgermeisters und amtierenden Bundesrats-Präsidenten Jens Böhrnsen (SPD) das demokratische Fundament der Gesellschaft. Studien zeigten, dass Armut und Wahlverdrossenheit eng zusammenhingen, warnte der Regierungschef des kleinsten Bundeslandes am Montagabend beim Jahresempfang der Bremischen Evangelischen Kirche: «Armut potenziert soziale Enttäuschung, geht zur nächsten Generation über und mündet in Resignation.»
Alle, die in der Gesellschaft Verantwortung trügen, seien aufgefordert, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sagte Böhrnsen, der in Bremen auch Kirchensenator ist. Vor allem für Kinder habe Armut dramatische Folgen. Ihnen müsse die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden, damit sie auf eine menschenwürdige Zukunft hoffen könnten.
Böhrnsen dankte den Kirchen für ihren Kampf gegen die Armut. Er vertraue weiterhin auf das tägliche Engagement der Christen in der Stadt. Im Mittelpunkt des Jahresempfangs in der Altstadtkirche «Unser Lieben Frauen» stand die religiöse Bildung. Sie ist nach Auffassung des theologischen Repräsentanten der bremischen Kirche, Renke Brahms, in erster Linie Vertrauensbildung.
«Es geht um das Vertrauen zu Gott, zu sich selbst, zu den Mitmenschen und ins Leben», sagte Brahms bei dem Empfang zum Anfang des Kirchenjahres, das mit dem 1. Advent beginnt. Gott habe den Menschen gegenüber einen Vertrauensvorschuss geleistet: «Dass Gott Mensch wird in Jesus Christus und zu uns kommt, ist seine vertrauensbildende Maßnahme. Er vertraut uns seine Schöpfung an - das ist die Botschaft von Weihnachten.»

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