Sa, 20.09.2014Bremen: Kirchlicher Friedensbeauftragter kritisiert Gaucks Plädoyer für Militäreinsätze

Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche hat Bundespräsident Joachim Gauck für dessen Forderung kritisiert, Deutschland müsse notfalls auch militärische Verantwortung in internationalen Konflikten übernehmen. Gauck versuche, «eine Akzeptanz für deutsche Kriegsbeteiligungen zu erreichen», um Märkte und Transportwege zu sichern, sagte Pastor Martin Warnecke am Sonnabend in Bremen bei einer Gedenkveranstaltung zum Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.

Laut Warnecke haben sich 82 Prozent der Bevölkerung in Meinungsumfragen gegen weitere Militäreinsätze der Bundeswehr ausgesprochen. Trotzdem «strengen sich Politiker und Medien an, bei uns eine größere Akzeptanz für Kriege mit Bundeswehrbeteiligung zu erzeugen.» Warnecke warb dafür, die zivile und gewaltfreie Konfliktbearbeitung zu stärken, anstatt deutsche Soldaten in alle Welt zu schicken.

Der Erste Weltkrieg begann am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung des Kaiserreichs Österreich-Ungarn an Serbien. Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand war einen Monat zuvor von einem serbischen Nationalisten ermordet worden. Das Deutsche Reich trat am 1. August 1914 in den Krieg ein, in dessen Verlauf rund 17 Millionen Menschen starben. Der Militärkonflikt zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn auf der einen sowie Großbritannien, Frankreich und Russland auf der anderen Seite dauerte vier Jahre. Er endete im November 1918 mit der deutsch-österreichischen Kapitulation.


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