Sa, 26.04.2014Braunschweigischer Bischof Weber verabschiedet

Braunschweig (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber (65) ist am Sonnabend in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, würdigte Weber als «einen, der etwas bewegen wollte, viel bewegt hat und noch manches bewegen wird». Der evangelische Theologe war zwölf Jahre Bischof der Landeskirche. Sein Nachfolger wird ab Juni der Husumer Pastor Christoph Meyns (52).

Weber sei ein «Ökumeniker durch und durch», sagte Schneider. Zwischen 2005 und 2014 war Weber Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Sechs Jahre lang stand er zudem an der Spitze der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Ihr gehören insgesamt 17 Kirchen an, unter anderen auch die römisch-katholische.

Der Leitende Bischof der VELKD, Gerhard Ulrich, würdigte Weber für seine klare, theologische Positionierung in vielen Themen und sein «blitzschnelles Denken, Planen und Umsetzen». Er habe die öffentliche Wahrnehmung der Kirche in «herausragender Weise» mit geprägt.

Der katholische Bischof Norbert Trelle aus Hildesheim dankte Weber, auch im Namen der Deutschen Bischofskonferenz, für sein ökumenisches Engagement. Weber sei für die katholische Kirche zu einem vertrauensvollen und verlässlichen Weggefährten «ohne Berührungsängste» geworden.

Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Landesbischof Ralf Meister, charakterisierte seinen Vorgänger als einen «klugen, geduldigen, aber auch hartnäckigen Gesprächspartner». Weber hatte als Ratsvorsitzender zwischen 2006 und 2011 eine engere Zusammenarbeit der niedersächsischen Kirchen gefordert. Dieser Ruf nach einer evangelischen Kirche in Niedersachsen habe die Kirchen zu einer Überprüfung des gemeinsamen Auftrags provoziert, schrieb der hannoversche Bischof in einem Grußwort.

Weber erinnerte in seiner Abschiedspredigt an den Auftrag der Verkündigung, der wichtiger sei als eigene Befindlichkeiten, Bedürfnisse oder Events. «Es muss um Gott gehen», betonte er als amtierender Präsident der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen in Europa (GEKE). Es gehe darum, mit Worten für den Glauben zu werben, «die die Menschen erreichen und die die Lebenszusammenhänge erhellen, die Hoffnung schenken und Mut machen».

Der im hessischen Wetzlar geborene Weber studierte in Wuppertal, Göttingen und Oldenburg Theologie, Geschichte und Pädagogik. An der Universität Frankfurt promovierte er in Kirchengeschichte. 1975 wurde der Theologe, der mit einer Ostfriesin verheiratet ist, in Greetsiel auf das reformierte Bekenntnis ordiniert. Unter anderem war er ab 1984 Pfarrer und ab 1988 Dekan im rheinhessischen Oppenheim und von 1991 bis 2001 Propst für Südnassau der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Wiesbaden. 2002 wurde Weber zum Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig gewählt. Zur Landeskirche gehören 13 Propsteien mit etwa 370.000 Mitgliedern. Ihr Gebiet erstreckt sich von Wolfsburg bis an den Südrand des Harzes.

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