Fr, 27.09.2013Braunschweig befürwortet neues Diakonisches Werk in Niedersachsen

Kirchen wollen in sozialer Arbeit mit einer Stimme sprechen 

Nach langen Verhandlungen gehen die Kirchen in Niedersachsen in der sozialen Arbeit aufeinander zu. Die braunschweigische Kirche beschloss jetzt, gemeinsam mit den Nachbarkirchen ein gemeinsames Diakonisches Werk zu gründen.

Wolfenbüttel/Hannover (epd). Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig hat am Freitag der Bildung eines umfassenden «Diakonischen Werkes in Niedersachsen» zugestimmt. Mit dem neuen Werk wollen vier von fünf Diakonischen Werken im Land ihre Kräfte bündeln und gegenüber der Landesregierung geschlossener auftreten. «Das ist ein Wendepunkt in unserer Landeskirche», sagte Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer am Freitag vor der braunschweigischen Landessynode in Wolfenbüttel. «Gegenüber Politik und Kirche wird die Diakonie mit einer gewaltigen Stimme sprechen.» Die oldenburgische Diakonie beteiligt sich vorerst nicht an dem Zusammenschluss.

Das Kirchenparlament beschloss einstimmig ein Gesetz, nach dem die braunschweigische Diakonie zum Jahresbeginn 2014 in dem neuen, größeren Werk aufgehen wird. Dies plant auch die Diakonie der benachbarten hannoverschen Landeskirche. Die Werke der Evangelisch-reformierten Kirche sowie der Landeskirche Schaumburg-Lippe wollen eigenständig bleiben, aber zugleich Mitglieder im landesweiten Werk werden. Mit der oldenburgischen Diakonie schließt das neue Werk eine Sondervereinbarung.

Die Diakonie zählt mit insgesamt rund 3.000 sozialen Einrichtungen und rund 50.000 hauptberuflich Beschäftigten zu den größten Wohlfahrtsverbänden in Niedersachsen. Zu den Einrichtungen gehören Krankenhäuser und Altenheime sowie Häuser der Jugend- und Behindertenhilfe. Die fünf Einzelwerke waren bisher durch einen Verein locker miteinander verbunden. Im Januar 2014 soll der Zusammenschluss mit einem Gottesdienst und einem Festakt gefeiert werden.

Die Aufgaben des bisherigen Diakonischen Werks der braunschweigischen Landeskirche sollen von einer Stiftung fortgeführt werden. Sie soll die Diakonie gegenüber den Landkreisen und Kommunen in der Region vertreten und die soziale Arbeit vor Ort fördern. Das Vermögen des alten Werks soll auf die Diakonie-Stiftung übergehen, beschloss die Synode.

Der stellvertretende Direktor des Diakonischen Werkes der hannoverschen Landeskirche, Jörg Antoine, begrüßte den Braunschweiger Beschluss. Die Landeskirche habe mit «viel Kreativität» an dem neuen Modell gearbeitet. «Künftig werden wir einen gemeinsamen Weg auf Augenhöhe gehen können.» Zur braunschweigischen Landeskirche im Südosten Niedersachsens zählen rund 400 Gemeinden mit rund 370.000 Mitgliedern.


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