Fr, 04.12.2009Bischof Weber zu Schweizer Minarett-Verbot: An Religionsfreiheit nicht rütteln

Braunschweig (epd). Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat sich anlässlich des Schweizer Volksbegehrens gegen Minarette gegen jede Versuche gewandt, an der Religionsfreiheit zu rütteln. Sie sei durch die Europäische Konvention geschützt, sagte Weber in einem Gespräch mit dem Wolfsburger Iman Mohamed Ibrahim in der «Braunschweiger Zeitung» (Freitagausgabe). Dagegen könne es kein Volksbegehren geben.

Die Diskussion in der Schweiz zeigt nach Einschätzung Webers, dass die Integration der Muslime offenbar nicht gelungen sei. Dieses Problem habe eine europäische Dimension. Der evangelische Bischof unterstrich, dass er von den Muslimen erwarte, dass sie sich öffneten und transparenter würden: «Und dass sie sich auch einmal dazu verhalten, wie es eigentlich Christen in der Türkei geht.»

Der Wolfsburger Iman Ibrahim sagte, er habe Angst, dass pauschal eine Angst gegen Muslime als Fremde oder Andersdenkende geschürt werde. Der Islam sei bereit um Dialog. Ibrahim schlug vor, eine regionale christlich-islamische Gesellschaft zu gründen. Weber bezeichnete solche Initiativen als «dringend notwendig».

Bei einer Volksabstimmung am vergangenen Sonntag hatten 57,5 Prozent der Schweizer für ein Bauverbot für Minarette in der Verfassung gestimmt. Eine Gruppe rechtsnationaler Politiker hatte die Initiative gestartet.

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