Di, 27.01.2009Bischöfin Käßmann fordert beitragsfreien Kindergarten

Rotenburg/Wümme (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat sich für beitragsfreie Kindergärten eingesetzt. «Es ist doch merkwürdig, wenn wir für einen Kita-Platz mehr bezahlen als für einen Studienplatz», kritisierte Käßmann am Montag in Rotenburg/Wümme bei Bremen. Wer für Bildungsgerechtigkeit plädiere, müsse im Vorschulbereich ansetzen. Kinder müssten auf die Einschulung vorbereitet werden. Deshalb müsse das letzte Kindergartenjahr zur Pflicht werden, forderte die Bischöfin beim Neujahrsempfang der Rotenburger Werke der Inneren Mission.

Käßmann setzte sich mit der Frage nach Gerechtigkeit in Erziehung und Bildung auseinander. Dabei gehe es in erster Linie um die Haltung der Gesellschaft gegenüber Kindern, sagte sie. Wer nur Börsenkurse im Blick habe, könne tief fallen. Aber wer im eigenen Leben an kommende Generationen denke, lebe nachhaltig. Elternschaft und gesellschaftliches Engagement für Kinder «spielen ineinander und nicht gegeneinander».

Kinder brauchen nach den Worten der Bischöfin Vorbilder, Rituale, Religion und Gebete. Biblische Geschichten verliehen Halt und Orientierung. Besonders Musik und Singen seien wichtig: «Menschen, die singen, sind nachgewiesenermaßen psychisch und physisch gesünder.» Käßmann betonte, Bildung sei ein entscheidendes Element der Gerechtigkeit und ein Menschenrecht für alle Kinder. Dies gelte besonders für die Kinder, die nicht von Anfang an gleiche Chancen hätten, weil sie behindert seien oder in schwierigen sozialen Umständen aufwüchsen.



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