So, 31.03.2013Bischöfe rufen zu Ostern zu Aufbrüchen und zum Miteinander auf - Leitende Theologen prangern Gewalt und Kriege an

Hannover/Bremen/Oldenburg/Braunschweig (epd). Die leitenden Kirchenvertreter in Niedersachsen und Bremen haben in ihren Osterpredigten Gewalt und Kriege angeprangert und dazu aufgerufen, sich anderen Menschen zuzuwenden. Angesichts steigender Zukunftsängste müssten Christen von der Hoffnung sprechen, von der die biblische Geschichte über die Auferstehung Jesu erzähle, sagte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister am Sonntag in der Marktkirche in Hannover.

Der evangelische Bischof rief zu mehr Mitgefühl und Mitmenschlichkeit auf. Während Filme viele zu Tränen rührten, weine kaum jemand über die Ungerechtigkeit der Güterverteilung in der Welt, hungernde Menschen, Armut oder den grausamen Bürgerkrieg in Syrien, kritisierte Meister laut Redemanuskript. «Ich glaube, der Weg zu einer humaneren Gesellschaft wird immer ein Weg bleiben, der auch mit Tränen geschrieben wird.»

Der leitende Bremer Theologe Renke Brahms warb dafür, sich gegen Gewalt und für das Leben zu engagieren. Ostern bedeute, dass der Tod nicht das letzte Wort habe. «Deshalb gehen in diesen Tagen wieder Tausende auf die Straßen und protestieren in Ostermärschen gegen die todbringende Gewalt des Krieges und der Waffen», sagte er laut Manuskript am Sonntag in Bremen. Brahms ist auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Der oldenburgische evangelische Bischof Jan Janssen forderte dazu auf, dem Wort Gottes zu vertrauen, statt sich dem Zeitgeist zu beugen. «Mancher Zeitgeist entpuppt sich auch nur als medial aufgeblasenes Gespenst, dem der moderne Mensch doch noch wie im Märchen magische Macht zuzutrauen scheint», sagte er in der Oldenburger St.-Lambertikirche.

Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber beschrieb in der Osternacht im Braunschweiger Dom den Weg vom Dunkel ins Licht. Ostern breche Gott das Dunkle auf, sagte der evangelische Bischof. «Ich wünsche ihnen, dass so wie das Licht sich langsam mit dem Licht des neuen Tages vermischt und alles hell und neu wird, sich auch in ihnen Osterfreude breit macht und aus ihnen herausleuchtet.»

Der Osnabrücker katholische Bischof Franz-Josef Bode bezeichnete den neuen Papst als «ein österliches Zeichen für die Kirche». Nach den Skandalen der jüngsten Vergangenheit stehe Papst Franziskus für einen Aufbruch in Bescheidenheit, Demut, Besonnenheit und Durchsetzungskraft, sagte Bode in der Osternacht im Osnabrücker Dom.
Der Hildesheimer katholische Bischof Norbert Trelle warnte in der Osternacht in Hildesheim vor einer Selbstbezogenheit der Menschen: «Der Egoismus zerstört die Welt, er ist das Einlasstor des Todes.»

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